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Redaktionelle Presseartikel, in denen Interessantes, Schauriges und Kurioses aus Oschatz oder von Oschatzern berichtet wurde  hat Grit Jähn gesammelt und „Oschatz-damals“ zur Verfügung gestellt. Sie finden diese Zeitungsausschnitte auch bei „facebook“ unter „Oschatz gefällt uns“ – aber es ist ja nicht jeder bei facebook angemeldet.

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7. März

Die „Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung“, das Zentralorgan der christlich-solzielen Arbeiterpartei Österreichs, hatte am 7. März 1903 aus Oschatz zu berichten:






Trauriges Wiedersehen.
Dem sächsischen Arzt Dr. Apelt, der eben von Indien zurückkehrte, wo er im Auftrag des sächsischen Regierung zwei Jahre zur Erforschung der Pest geweilt hatte, wurden im Bahnhofe von Oschatz beide Füße abgefahren. An seinem Aufkommen wird gezweifelt.



18. September

Die Sächsische Volkszeitung berichtete am 18.09.1904:



Oschatz. Ein größeres Feuer äscherte in Vergnagener Nacht das Seitengebäude des Korbmachers Pchorzeleck [richtig: Pohorzeleck] ein. Die Bewohner des abgebrannten Hauses vermochten sich noch mit Mühe zu retten.



4. Oktober

Bei diesem Aktikel der „Berliner Börsen-Zeitung“ vom Oktober 1904 fällt auf, dass man noch an der alten deutschen Rechtschreibung festhielt.



19. Mai

Das Bankensterben in Oschatz hält an.



21. August

Am 21. August 1905 berichtete das „Salzburger Volksblatt“ berichtete Tragisches aus Oschatz:






Familientragödie. Der Lokalanzeiger meldet aus Oschatz, den 19. August: Als heute Nachmittag der Schlosser Rauschenbach von seiner Arbeitsstelle zurückkehrte, fand er die Tür verschlossen. er verschaffte sich mit Gewalt Eingang und nun bot sich ihm ein entsetzlicher Anblick. Seine 25 jährige Frau und der 19jährige Kellner Bergener hatten sich in der einen Stube nebeneinander erhängt, in der anderen fand er zwei von seinen drei zwei, vier- und sechsjährigen Kindern zwei durch Messerstiche und Revolverschüsse getötet und eins schwer verletzt vor, das aber auch kurz darauf starb. Die Frau hinterließ einen Brief, in dem sie ihrem Mann schreibt, daß sie und ihr Geliebter das Leben hätten nicht mehr ertragen können. Sie habe aber ihre Kinder nicht auf dieser Welt zurücklassen wollen und die Kleinen infolgedessen töten müssen. Zum Schluss bittet sie um ein gemeinsames Grab für sich und ihre Kinder. Der durch die furchtbare Tat völlig niedergeschmetterte Rauschenbach hatte von dem Verhältnis seiner Frau zu Bergener keine Ahnung gehabt.


31. Dezember

Von zwei Unglücken musste die „Sächsische Volkszeitung“ an Silvester 1905 berichteten:


Oschatz. Ein trauriges Weihnachtsfest wurde der Familie des Wirtschaftsbesitzers Schindler in Mügeln bei Ochatz zu teil. Schindler war am Sonnabend vom Hause fort über Land gegangen, kehrte aber nicht zurück. Am folgenden Tage, am heiligen Abend, wurde plötzlich die nichtsahnende Frau zur Rekognoszierung der entsetzlich verstümmelten Leiche ihres Mannes geholt. Der Unglückliche war in der Dunkelheit auf die Schienen und unter den Zug geraten, wobei ihm, wie bereits gemeldet, Kopf, Arme und Beine abgefahren wurden. Obwohl das Zugpersonal sofort das Hindernis bemerkte und die Strecke absuchte, konnte man wegen der herrschenden Finsternis nichts finden. Erst am andern Morgen stieß ein Streckenarbeiter auf die Leichenteile. Der auf so schreckliche Weise ums Leben Gekommene hinterläßt Frau und vie Kinder.

Oschatz. Der Arbeiter Robert Mecus verunglückte im Trunke dadurch, daß er an abschüssiger Stelle in die Schmale Döllnitz fiel und ertrank. Die Leiche, die von dem reißenden Wasser fortgeschwemmt wurde, ist trotz eifrigen Suchens nicht gefunden worden,



30. Mai

Der „Teplitz-Schönauer Anzeiger“ aus dem heutigen Teplice in Tschechien berichtete am 30.05.1906 über einen schweren Autounfall:






(Ein schweres Automobilunglück)
Am sogenannten Harling, in der Nähe des Pferdehändlers Schilling in Fischendorf bei Leipzig rannte das Automobil des Arztes Dr. Sulzberger aus Oschatz am Himmelfahrtsabend so gewaltig an einen Baum an, daß dieser umbrach. Das Automobil stürzte mit den Insassen in einen Graben und stand im Nu in hellen Flammen. Bezirksarzt Dr. Schmidt=Oschatz und der Chauffeur Ernst Adam=Oschatz kamen unter das brennende Automobil zu liegen, während die anderen Insassen herausgeschleudert wurden. Bezirksarzt Dr. Schmidt brannte lichterloh und ist seinen fürchterlichen Brandwunden im Krankenhause erlegen. Der Chauffeur liegt im Krankenhause ebenfalls schwerverbrannt, ist jedoch nicht gefährdet. Dr. Sulzberger hat sich beim Rettungswerke an Händen Brandwunden, die jedoch nicht gefährlich sind, zugezogen. Amtsrichter Benndorf=Döbeln, ebenso ein Herr Horst Wichenberg=Leipzig kamen mit geringeren Verletzungen davon. Referendar Facius=Döbeln war schon unterwegs ausgestiegen, um seinen verloren gegangenen Hut zu suchen und ist dadurch einer großen Gefahr entgangen. Das Automobil wurde nicht vom Chauffeur, sondern vom Besitzer geleitet.

Fortsetzung siehe 1908



28. August

Schreckliches berichtete die „Sächsische Volkszeitung“ am 28.08 1906:




Oschatz, 26. August. Aus Furcht vor Strafe lie� sich am Freitag der 12 Jahre alte Sohn eines hiesigen Seminarlehrers, der die Realschule besucht und wegen fortgesetzter Verletzung der Schuldisziplin zwei Stunden Karzer erhalten hatte, in der Nähe von Oschatz von einem Zuge der Leipzig-Dresdner Bahn überfahren. Zu der schrecklichen Tat scheint ihm Furcht vor väterlicher Strafe getrieben haben. Leute, die auf dem Felde in der Nähe arbeiteten und die Tat mit ansehen mußten, konnten sie leider nicht verhindern, denn als sie hinzukamen, war das Unglück bereits geschehen. Der Kopf war vom Rumpfe des unglücklichen Knaben getrennt,



5. September

Das „Jenaer Volksblatt“, schrieb am 5.9.1906:






Oschatz, 3. Sept. Von der Marthausschen, 500 Arbeiter beschäftigenden Filzwarenfabrik ist die Schuhabteilung mit dem zugehörigen Maschinensaal völlig ausgebrannt. Von zwei weiteren Gebäuden wurde der Dachstuhl zerstört. Das Feuer entstand durch Entzündung einer größeren Quantität Pech im Maschinenraum. 



20. Februar

Am 20. Februar 1907 berichtete die sächsische Volkszeitung von einem Unglück in Bornitz:



Oschatz, 18. Februar. Ein großes Unglück wurde am Sonnabend durch die Aufmerksamkeit des Streckenpersonals in Bornitz vermieden. Gegen 5 Uhr nachmittags wurde von Bornitz der Station Oschatz gemeldet, dass in einem von Dresden kommenden, Oschatz durchfahrenden Zuge ein Abteil zweiter Klasse in Brand geraten sei, Durch Signake wurde der Zug kurz vor der Station Oschatz zum Halten gebracht, das Feuer hatte den in Brand geratenenen Wagen bereits stark beschädigt und auch einen zweiten Wagen ergriffen, ohne dass das Zugpersonal den Brand bemerkt hatte, Nachdem mit Mühe das Feuer gelöscht und der beschädigte Wagen ausrangiert worden war, konnte der Zug nach kurzem Aufenthalt die Fahrt fortsetzen.



9. Mai

Das „Wiener Journal“, berichtete am 09. Mai 1907 vom Sturz des Königs von Sachsen:






Ein Reitunfall des Königs von Sachsen
Vom Pferde gestürzt.

Leipzig, 8. Mai. Wie dem Leipziger Tageblatt aus Oschatz gemeldet wird, erlitt König Friedrich August bei der Besichtigung der zweiten, dritten und vierten Schwadron des dortigen Ulanen-Regiments einen leichten Unfall. Beim Zugspringen der vierten Schwadron brach das Pferd des Monarchen unerwartet aus. Der König kam zu Falle, erlitt jedoch keinen Schaden und konnte die Besichtigung nach dem Unfall fortsetzen. Nachdem der König sodann im Offizierskasino das Frühstück genommen hatte, fuhr er im Automobil nach Nossen weiter. 



1. Oktober

Die „Sächsische Volkszeitung“ berichtete am 01. Oktober von einer peinlichen Verwechslung:

Oschatz, 28. September. Unter falschem Namen beerdigt ist dieser Tage eine Frau, die von der Kleinbahn Oschatz-Mügeln am 23. d. M. überfahren und getötet worden ist. Man glaubte in der Getöteten eine verehel. Anna Richter zu erkennen, die früher in Oschatz mit ihrem Manne gewohnt hatte, aber von hier nach einem Ort bei Meißen verzogen war. Da ein Eilbrief der Polizei an den Ortsvorsteher unbeantwortet blieb, weil das Ehepaar inzwischen weiter nach Polenz bei Meißen verzogen war  und die Ähnlichkeit der Verunglückten mit der Frau Anna Richter eine so große war, wurden weitere Nachforschungen von der hiesigen Polizei unterlassen und die Verstorbene als Anna Richter beerdigt. Jetzt stellt sich jedoch heraus, daß die Tote nicht Anna Richter war, sondern Frau Wilhelmine Makies aus Kleinforst, die am vorigen Montag ihre Angehörigen verlassen hatte in der Absicht, ihre verheiratete Tochter in Merkwitz bei Oschatz zu besuchen. Die Angehörigen hatten sie in Merkwitz geglaubt, während man in Merkwitz annahm, daß sie noch in Kleinforst sei. Ein Korb mit Wäsche und Kleidungsstücken, den die Verstorbene in einem Oschatzer Geschäft eingestellt hatte, führte auf die richtige Spur.



6. November

Am 6.11.1907 berichtete die „Sächsische Volkszeitung“ von einem Fahrradunfall am Collm


Oschatz, 4. Nov. Bei dem Versuche, mit dem Fahrrad den steilen Kolmberg herabzufahren, verunglückte der Schüler Neumeister aus Leipzig. Er erlitt bei dem Sturze so schwere Verletzungen, daß er mit Fuhrwerk nach Oschatz und von da mit der Bahn nach Leipzig weitertransportiert werden mußte



1. Dezember

Am 1.12.1907 schrieb die „Sächsische Volkszeitung“ über steigende Brotpreise in Oschatz.


Oschatz, 28. November. Die Bäckerinnung hat den Brotpreis aufs Neue erhöht und verlangt nunmehr für I. Sorte 15, II. Sorte 14 Pfennige pro Pfund. Seit 1905 ist der Brotpreis hier somit um 4 Pfennige pro Pfund gestiegen. Bei einem Jahresbedarf von 1500 Pfund macht da für eine sechsköpfige Arbeiterfamilie eine Steigerung der Haushaltkosten um 60 Mark für Brot allein.



14. Februar

Von gleich zwei Ereignissen aus der Region berichtete die Sächsische Volkszeitung am 14. 2 1907

Oschatz,
12.Februar. Am Dienstag brach in der Weimannschen Bäckerei in Großböhla ein Schadenfeuer aus, das das Wohngebäude vollständig zerstörte,

Oschatz, 12.Februar. In Schweta bei Oschatz wurde im Gasthofe ein Einbruch verübt, bei dem den Einbrechern, die sich durch Eindrücken einer Fensterscheibe Zugang zu der Gaststube verschafft hatten, nicht weniger als 4000 Zigarren, viele Esswaren und Kleidungsstücke in die Hände fielen.



7. Mai

Das „Wiener Journal“, berichtete am 07. Mai 1908 aus aller Welt.




Über eine interessante Eheschließung wird aus Wurzen in Sachsen folgendes gemeldet: Am Himmelfahrtstage im Jahre 1908 ereignete sich am Harling bei Fischendorf in der Nähe der Ortschaft Leisnig ein schwerer Automobilunfall, bei dem der Bezirksarzt Dr. med Schmidt aus Oschatz tödlich verunglückte, während sein ihn begleitender Freund, der praktische Arzt Dr. med Sulzberger aus Wurzen schwer, aber nicht tödlich verletzt wurde. Nunmehr hat Dr. Sulzberger der Gattin seines verstorbenen Freundes, Frau Helene, verwitwete Schmidt geborene Jahn, die Hand zum Bunde fürs Leben gereicht.



21. Januar

In der „Reichspost“, Wien, war am 21. Januar 1909 zu lesen:





Erzherzog Karl Franz Josef in Dresden.
Der Draht meldet aus Dresden vom 20. Jänner: Erzherzog Karl Franz Josef begab sich heute früh zum Besuche des sächsischen ersten Ulanenregimentes Nr. 17 nach Oschatz und kehrte nachmittag hierher zurück. Abends fand im Residenzschlosse ein Kammerball statt. Die Abreise erfolgt morgen vormittag.



23. Oktober

Die Morgenausgabe vom „Deutsches Volksblatt“, Wien, berichtete am 23;10.1909 aus Oschatz:





[Eine Familietragdie.]
Der Gastwirtschaftsbeitzer Schulze in Oschatz wurde gestern mit seinen vier Kindern, drei Mädchen und ein Knabe im Alter von 2½ bis 9 Jahren, tot im Bette aufgefunden. Die Gahähne waren geöffnet, so daß derr Tod durch Gasvergiftung eingetreten ist. Am Abend war ein Streit zwischen dem Ehepaare Sch7ulze vorausgegangen, in dessen Verlauf Schulze seine Frau mit einem Hammer bedroht hatte. Die Frau war daraufhin zu Nachbarn geflüchtet, wo sie die Nacht über verblieben war.


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