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Die „Hoffmannsche Chronik“ ist das umfassendste Werk über die Oschatzer Historie, das wahrscheinlich schon jeder Oschatzer Geschichtsfreund im Bücherschrank stehen hat. Auszüge aus der 736 Seiten starken Chronik, deren ersten beiden Teile in insgesamt 21 Lieferungen vom Verlag Fr. Oldecop's Erben in der zweiten Auflage 1872 publiziert wurden, finden Sie jetzt bei Oschatz-damals.
Somit hat auch derjenige, der das Buch schon besitzt, die Möglichkeit, schnell über Stichworte bestimmte Textstellen zu finden. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß der Text unverändert, also in der Rechtschreibung von von 1872, übernommen wurde. Offensichtliche Druck- bzw. Setzfehler wurden berichtigt. Ich hoffe, dass nicht viele andere Tippfehler hinzugekommen sind.








 


 

Vorbericht
Vorrede zur 2. Auflage
Erster Theil - Beschreibung der Stadt
 1. Abtheilung - Von dem Zustande der in ältern und neuern Zeiten mit Oschatz verbundenen Gegend vor Erbauung der Stadt
 2. Abtheilung - Topographie der Stadt, und zwar

A in und mit ihren Ringmauern

I Erbauung der Stadt

II Name der Stadt

III Lage der Stadt

IV Gassen, Marktplätze und merkwürdige Gebäude der Stadt nach ihren Vierteln und Haus-Nummern

a. Altoschatzer Viertel

b. Brüder-Viertel

c. Strehlaisches Viertel

d. Hospital-Viertel

e. Ringmauer der Stadt nebst ihren Thoren, Thürmen, Basteien, Zwinger und Graben

B Topographie der Vorstädte

I. Altoschatzer Vorstadt

II. Brüder-Vorstadt

III. Strehlaische Vorstadt

IV. Hospital-Vorstadt

Zusatz: Kurze Uebersicht der Anzahl der Häuser in ältern und neuern Zeiten

 3. Abtheilung - Topographie der Stadtfluren

I. Feldflur

II. Wiesenflur

III. Holzflur

 4. Abtheilung - Von den Oberherren der Stadt
 5. Abtheilung - Einwohner der Stadt

I Eintheilung derselben

II Ursprung der Zunamen

III Vermehrung und Verminderung ihrer Anzahl in ältern und neuern Zeiten

IV Chronologische Uebersicht der merkwürdigsten Schicksale der hiesigen Einwohner

V Beiträge zur Charakteristik der hiesigen Einwohner in ältern und neuern Zeiten

 6. Abtheilung - Obrigkeitliche Verfassung der Stadt

I Von den Mitgliedern des obrigkeitlichen Collegium

II Eigenthümliche Güter des Raths

III Privilegien und Gerechtigkeiten desselben

IV Statuten und Willküren

V Justiz

VI Polizei

VII Kämmerei

VIII Verzeichniß der Rathspersonen v. J. 1253 bis auf unsere Zeiten (1813)

IX Verzeichniß der Stadtschreiber

X Verzeichniß der Kämmerer

 7. Abtheilung - Bürgerliche Verfassung

I Eintheilung und Anzahl der Bürger

II Obliegenheiten der Bürger

III Bürgerliche Nahrungsgewerbe

 8. Abtheilung - Kirchliche Verfassung

A Vor der Reformation

I Verfassung der Pfarrkirche zu St. Aegidius

II Klosterverfassung

III Verfassung der geistlichen Brüderschaften

B Nach der Reformation

Zusatz: Verzeichniß der Superintendenten, Archidiakonen, Diakonen seit der Reformation bis auf jetzige Zeit

 9. Abtheilung - Schulverfassung

I Knabenschule

II Mädchenschule

10. Abtheilung - Wohlthätige Stiftungen

A Hospitäler

B Krankenstuben

C Allmosen-Casse

D Vermächtnisse, Schenkungen und andere wohlthätige Anstalten

E Stipendien

F Begräbniß-Societäten

 
Zweiter Theil - Beschreibung des Amtes
 1. Abtheilung - Chorographie des Amtes

1. Abschnitt: Natürliche Beschaffenheit

I. Klima

II. Berge

III. Boden

IV. Lehden

V. Wüste Marken

VI. Gewässer

VII. Produkte

2. Abschnitt: Politische Beschaffenheit

A Entstehung des Amtes

B Umfang des Amtes

C Volkszahl

D Verfassung

I. des Amtes

II. der Rittergüter

III. der mittelbaren und unmittelbaren Amtsunterthanen

E Schicksale

 2. Abtheilung - Topographie des Amtes

1. Abschnitt: Unmittelbare Besitzungen des Amtes

I. Eigenthümliche Grundstücke

II. Dorfschaften und Oerter, die mit dem Amte mit Ober- und Erbgerichten, Folge, Steuern und allen andern

Gerechtigkeiten zustehen

III. Ortschaften, die dem Amte mit Obergerichten, auch zum Theil mit Steuern und Folge zustehen

IV. Ortschaften, die dem Amte zinsen und Dienste leisten

Zusatz: Namensverzeichnis der hohen und niedern Beamten

2. Abschnitt: Amtssassen

3. Schriftsassen

A. Alte Schriftsassen

1. Alt- und Neu-Kötitz

2. Börln

3. Radegast

4. Borna

5. Bornitz

6. Casabra

7. Collm

8. Dahlen

9. Döbern

10. Großböhla

11. Grubnitz

12. Ragewitz

13. Hof

14. Lampertswalda

15. Mautitz

16. Naundorf

17. Oschatz

18. Saalhausen

19. Seerhausen

20. Stauchitz

21. Stösitz

22. Strehla

23. Wellerswalda

24. Zöschau

B. Neue Schriftsassen



Meinen Mitbürgern und den Freunden der Sächsischen Special-Geschichte gebe ich hiermit den Anfang eines Werkes in die Hände, das seit vielen Jahren ein Gegenstand ihrer Wünsche ist. Sie haben diese Wünsche nicht nur mündlich und schriftlich geäußert, sondern sie auch durch ihren unerwartet zahlreichen Beitritt unverkennbar an den Tag gelegt. Daß diese achtungswerthen Wünsche nicht schneller befriedigt worden sind, davon lag der Grund nicht in meinem Willen, sondern in vielfachen Schwierigkeiten, die jener Befriedigung in den Weg traten und nicht eher entfernt werden konnten. Indessen glaube ich versichern zu dürfen, daß das unternommene Werk durch seinen etwas langsamen Fortgang eher gewonnen als verloren habe. Bewährt sich diese Versicherung, finden sich die resp. Interessenten in ihren gemäßigten Erwartungen nicht ganz getäuscht; so wird mir dies der vollkommenste und erfreulichste Ersatz für den nicht unbedeutenden Aufwand an Zeit, Mühe und Kosten sein, den die Ausführung des Unternehmens forderte. Dieser offenen Erklärung füge ich den kurzen Bericht bei, den ich theils über die Materialien, woraus das vorliegende Werk zusammengesetzt ist, theils über die Art, wie sie bearbeitet worden sind, dem Publikum schuldig zu sein glaube.
Daß die Materialien aus reinen und zuverlässigen Quellen geflossen sind, lehrt nicht nur ein flüchtiger Blick auf die Bearbeitung selbst, wobei jene Quellen immer sorgfältig genannt sind, sondern dies geht auch aus der Geschichte hervor, welche die allmählige Sammlung jener Materialien berichtet. Der Erste der sich dem mühevollen Geschäft, Nachrichten von der Stadt Oschatz und ihrer Umgebung zu sammeln, unterzog, war Gabriel Hanitsch von 1707 bis 1736 Pfarrer in dem benachbarten Naundorf und Hohenwussen. Zur Erreichung seines Zwecks, der allein auf die Geschichte der Diöces beschränkt war, benutzte er das hiesige Ephoralarchiv, wozu ihm der Zutritt offen stand. Mit den Nachrichten von den Parochien Limbach, Schweta und Schrebitz, die er in den Jahren 1720 und 1721 drucken ließ, begann er die beabsichtigte historische Beschreibung der Ephorie, deren Fortsetzung und Vollendung sein Tod hinderte. Hanitschens handschriftliche Materialien-Sammlung fand jedoch an den damaligen Pastor in Bloßwitz M. Johann Gottlob Frenkel, nicht nur einen rechtmäßigen Eigentümer, sondern auch einen sorgfältigen Pfleger. Denn beseelt von dem Sinne für die Geschichte des Landes, worin er lebte und angefeuert von der Liebe für Oschatz, wo er geboren war, wendete er auf die Berichtigung und Erweiterung jener Sammlung jede Stunde, die ihm von seinen Amtsgeschäften übrig blieb. Er benutzte dazu nicht nur das hiesige Epharalarchiv, sondern auch das Archiv der Kirche und des Raths und durchlief mit kritischem Auge selbst die handschriftlichen Tagebücher einiger hiesiger Bürger. Er war zwar zur Herausgabe einer vollständigen Beschreibung von Oschatz entschlossen, vermochte aber nur durch seine Diptycha Ossitiensia oder Historie der Superintendenten und Diakonen in Oschatz, die er im Jahre 1722 erschienen ließ, einen kleinen Anfang mit der Ausführung seines Entschlusses zu machen. Nach seinem Tode, der 1775 erfolgte, erwarb sich auf seine historischen Handschriften mein ältester Bruder, der ehemalige hiesige Bürgermeister Johann Gottlob Hoffmann durch Kauf das Eigenthumsrecht. Da auch er den Entschluß, eine Beschreibung von Oschatz drucken zu lassen, gefaßt hatte, so berichtigte er mit Hülfe des Raths-Archivs nicht nur da, wo es nöthig war, die Frenkel'schen Nachrichten, sondern führte sie auch, besonders in so fern sie die politische Geschichte der Stadt betrafen, bis zu seinen Zeiten fort. Allein auch er theilte mit seinen Vorgängern ein gleiches Schicksal; nur folgende einzelne Beiträge zur Beschreibung seiner Vaterstadt und ihrer Gegend vermochte er zu liefern. Historische Nachrichten von der öffentlichen Stadtschule in Oschatz, Friedrichstadt, 1784,8. Des Amts Oschatz wüste Marken, Dresden 1785,8. Nachträge und Berichtigungen der Beschreibung des Amtes Oschatz 1788, welche der ehemalige hiesige Commissionsrath und Amtmann, Cajetan August Jahn 1787 herausgegeben hatte.
im Jahre 1795 vollendete mein ältester Bruder wider alles Vermuthen seine irdische Laufbahn und sind historischer Nachlaß fiel nun an mich und an meinen jüngern Bruder, den jetzigen Stadtrichter Christian Wilhelm Hoffmann, der mir denselben mit dem Wunsche, das angefangene Werk unseres verewigten Bruders zu vollenden, ganz überließ. Da sein Wunsch auch der meinige war, so beschäftigte ich mich seit jener Zeit in den Stunden freier Muße mit jener historischen Materialien-Sammlung, als mit einem besondern Lieblingsgegenstande und suchte sie ihrem Zwecke näher zu rücken. Ich ließ es mir angelegen sein, die vielen, noch unter einander liegenden Nachrichten zu ordnen, die unrichtigen zu berichtigen, die fehlenden zu ergänzen und die ganz unwichtigen wegzustreichen. Bei dieser mühsam und zeitsplitternden Arbeit leisteten mit theils die sämmtlichen Archive, die sich in hiesiger Stadt befinden, theils die eigene Ansicht, die ich von vielen Gegenständen habe, die Untersuchungen, die ich an Ort und Stelle vornehmen und die Erkundigungen, die ich von sachverständigen Personen mündlich einziehen konnte, die erwünscht Dienste. Auf diese Weise wurden denn innerhalb eines Zeitraumes von beinahe 100 Jahren die Materialien zusammengebracht, welche die Grundlage der vorliegenden Beschreibung ausmachen.
Aus dem Inhaltsverzeichnisse, daß dem Werk vorgesetzt ist, wird sich dem Auge eines jeden Lesers der Plan von selbst darstellen, den ich bei der Bearbeitung der vorhandenen Materialien befolgte. Ich machte es mir zum Hauptgeschäfte, die zahlreichen Nachrichten natürlich und lichtvoll zu ordnen nichts zu übergehen, was in irgend einer Beziehung einiges Interesse haben konnte, aber auch nichts aufzunehmen, was sich auf keinen gültigen Beweis gründen lies. Deutlichkeit, Vollständigkeit und Gründlichkeit waren das Ziel, das ich zu erreichen strebte. Wie weit ich mich nun diesem Ziele genähert oder von ihm entfernt habe, darüber mögen sachverständige und unparteiische Richter entscheiden, deren Urtheile wir jederzeit höchst willkommen sein werden. Je umfassender und schwieriger aber diese Ziel war, desto mehr fühle ich mich verbunden, die Hülfe hier dankbar anzuerkennenm, womit mein Bruder, der hiesige Stadtrichter Hoffmann, und mein Schwiegersohn, der Diaconus M. Schanze in Staucha, meine Bemühungen es zu erstreben, bereitwilligst unterstützten.
Da ich zunächst nicht sowohl für gelehrte, als vielmehr für unstudierte Leser schrieb, bei denen ich viele Vorkenntnisse nicht füglich voraussetzen durfte; so wird man es nicht mißbilligen, wenn sich mitunter Nachrichten finden, welche, genau genommen, in ein anderes Gebiet gehören. Ich nahm sie an solchen Orten auf, an denen sie, meiner Meinung nach, ein Licht verbreiteten, das ´wenigstens der Laie ungern vermißt haben würde. Möge diese Bemerkung dem Vorwurfe begegnen, als ob ich die Grenzen einer speciellen Geschichte hier und da nicht scharf genug abgesteckt hätte! Auch den Vorwurf besorge ich nicht, daß ich hier und da manche uninteressanten Nachrichten mitgetheilt hätte, die, ohne Verlust für das Ganze, füglich hätten zurückgehalten werden können, denn wie relativ ist nicht der Begriff von uninteressant? Gewährt eine Nachricht, die der Eine uninteressant findet, nicht oft dem Andern ein sehr angenehmes Interesse? Und wer bescheidet sich sodann nicht gern, daß in einem Werke, das für ein sehr gemischtes Publikum bestimmt ist, natürlich manche Dinge vorkommen müssen, die nicht jeden Leser gleich stark anziehen?
Daß dieser erste Band stärker geworden ist, als er werden sollte, war bei den zahlreichen Materialien, die verarbeitet werden mußten, ohne Nachtheil für das Ganze nicht zu vermeiden. Die resp. Interessenten werden damit desto weniger unzufrieden sein, da der einmal bestimmte Preis für diesen Theil an 20 Gl. nicht zugleich verändert und erhöht worden ist. Bei den beiden folgenden Theilen soll jedoch die äußere Oekonomie genauer betrachtet und darauf gesehen werden, daß das Ganze die Bogenzahl von 3 Alphabeten nicht übersteigt. Wenn aber wider alles Vermuthen noch einige Bogen über 3 Alphabeten abgedruckt werden müssen, so bürgt mir die Billigkeit der resp. Interessenten für einen verhältnismäßig geringen Nachschuß hinlänglich.
Der zweite Theil, der die Beschreibung des Amtes Oschatz enthalten soll, wir sobald, wie möglich, vielleicht noch im Laufe dieses Jahres, erscheinen und mit dem dritten Theile, der die Beschreibung der Diöces und die versprochene Urkundensammlung umfaßt, wird das Ganze geschlossen werden.
Findet dieses Werk, das allen reiner Patriotismus unternommen und bisher unterstützt hat, noch mehrere patriotische Beförderer, welche darauf unterzeichnen, so werden ihre Namen dem zweiten Theile vorgesetzt werden.

Oschatz, am 8. März 1813
M. Carl Samuel Hoffmann

Die ergebenst unterzeichntete Verlagsbuchhandlung übergiebt hiermit die Chronik der Stadt Oschatz und Umgegend dem geehrten Publikum in zweite Auflage und indem sie sich dabei im Allgemeinen auf den früher ausgegebenen Prospect hinzuweisen erlaubt, bemerkt sie nur noch Folgendes: Das Werk, so wie es in erster Auflage aus den Händen des verewigten Herrn Verfassers hervorgegangen, hat bei Geschichtsfreunden und Geschichtsforschern eine so gleichmäßig hohe Achtung gefunden, daß der Wunsch derselben: es möge die Verlagshandlung bei Herausgabe einer zweiten Auflage an Inhalt und Form des Werkes so wenig als möglich ändern, auf keinen Fall unberücksichtigt bleiben konnte. Als Folge davon ist im Texte fast nichts geändert, und sind dringend gebotene Berichtigungen und Bemerkungen in besonderen Anmerkungen oder, wo es sich thun ließ, in kurzen Paranthesen beigebracht worden. Die Verlagshandlung hat somit den Wunsch namhafter Historiker, wie andererseits die Pflichten einer Pietät erfüllt, welche hier offen zu bekennen, sie keinen Augenblick Anstand nimmt. Was die Fortsetzung des Werkes anlangt, so erlaubt man sich auf die Vorrede zum III. Bande aufmerksam zu machen.

Oschatz
Die Verlagsbuchhandlung

Weiter zur ersten Abtheilung

 


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