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Redaktionelle Presseartikel, in denen Interessantes, Schauriges und Kurioses aus Oschatz oder von Oschatzern berichtet wurde  hat Grit Jähn gesammelt und „Oschatz-damals“ zur Verfügung gestellt. Sie finden diese Zeitungsausschnitte auch bei „facebook“ unter „Oschatz gefällt uns“ – aber es ist ja nicht jeder bei facebook angemeldet.

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10. Juli

Das „Elbe-Blatt“, erstmals 1848 in Riesa erschienen, berichtete am 10. Juli 1848 von einem Schadenfeuer, nur sechs Jahre nach dem großen Brand von Oschatz:





Oschatz, am 10. Juli 1848.
Am 7. d. M. nach 10 Uhr Abends wurden die Bewohner unserer Stadt durch den seit dem großen Brande doppelt schrecklichen Feuerruf in Angst gesetzt. Das Feuer war, glaubwürdigem Versichern zufolge, auf dem Boden eines kleinen Schuppengebäudes im Hofe des dem Fleischermeister Haubold zugehörigen Hausgrundstücks am Altmarkte ausgebrochen, der Vermuthung nach durch Selbstentzündung des da selbst aufbewahrten, nicht völlig getrockneten Heues, und nahm, durch Schindeldächer und die sonstige Lage und Beschaffenheit der dort stehenden Nachbargebäude begünstigt und genährt, so reißenden Fortgang, daß in der kurzen Zeit von einigen Stunden sechs Häuser in Schutt und Asche gesunken waren, ehe es gelang, des Feuers Herr zu werden. Gerühmt wird die Thätigkeit der hier cantonirenden Schützen, nicht minder auch die derjenigen Civilpersonen, welche wirklich das Ihrige redlich zu Dämpfung des Feuers beitrugen. Insbesondere verdient hierbei die aufopfernde Anstrengung des Schornsteinfegers Hellmich jun., des Handarbeiters Hiersermann und des Schullehrers Herrn Dießners alle Anerkennung. Eine gewisse Lauheit nicht Weniger, die es vorzogen, müßig, sogar in Begleitung von Damen, (die doch mit dem Feuer nur in Küche und Ofen sich zu befassen besser thäten - ), dem Schauspiele zuzusehen, war aber nicht minder zu bemerken und ebenso hat die angeblich zu lange verzögerte Anordnung des Einreißens der Nachbarhäuser — nach dem Urtheile Sachverständiger das sicherste und oft das einzige Mittel, der weiter schreitenden Verheerung einen Damm entgegen zu setzen — und die hiesige Feuerordnung überhaupt gar vielfachen Tadel gefunden. Ein Urtheil hierüber hält Einsender, der hierin nicht genug Sachverständiger ist, zurück. —



6. Januar

In einem Rückblick auf das vorangegangene Jahr schrieb die „Illustrirte Zeitung" aus Leipzig am 06.1.1849 über den Namensgeber der Eichstädt-Promenade:

 


Abraham Karl Heinrich Eichstädt,
der weithin gekannte Senior der Universität Jena, hatte alle akademische Ehre und Glückseligkeit in einem langen Leben genossen, als er am 4. März starb. Er war am 8. August 1771 zu Oschatz geboren, ein ausgezeichneter Schüler in Pforte gewesen, mit 15 Jahren Student in Leipzig, 1789 mit kaum 17 Jahren Magister, dann Privatdocent in Leipzig und 1797 von dem schmalen Bissen des leipziger Privatdocentenstandes nach Jena zu der einträglichern Stelle eines Unterredacteurs der Allgemeinen Literaturzeitung von Schütz berufen. Hier begründete er die Lateinische Gesellschaft und wußte sehr schlau, als Schütz 1804 nach Halle ging, viele bisherige Mitarbeiter an die Neue Jeanische Literaturzeitung unter allerhand Vorspiegelungen zu fesseln, was ihm sein früherer Wohltäter, Schütz,  nie hat vergessen können. Von da blieb er bis 1842 an der Spitze dieses Instituts, war in Jena und Weimar allmächtig, erhielt nach und nach alle akademischen Grade und die wichtigsten akademischen Aemter, ward Hofrath und geheimer Hofrath, trug vier Orden und besaß bei einer mehr als sparsamen Lebensweise fünf Rittergüter. Er war durch Talent, Gewandtheit und Gelehrsamkeit ein ausgezeichneter Lehrer, wenn er wollte, und das als Schriftsteller ein Meister in der lateinischen Form, wie namentlich seine zahlreichen Denkschriften, z.B. auf die Herzogin Amalie, Goethe, den Minister v. Voigt, Böttiger, Stark, Ziegesar und viele Andere, darthun. Sonst war er ebenfalls ein Meister in Liegenlassen angefangener Arbeiten, z.B. der Ausgaben des Diodorus und des Lucretius. Als Mensch nur von Wenigen geliebt, lebte er mit seinen Collegen meistens auf einem stillen Kriegsfuße.



27. August

über ein frivoles Fest in Oschatz berichtete die Deutsche Allgemeine Zeitung am 27.08.1849:
– Das schlesische Kirchen- und Schulblatt berichtet aus Breslau vom 22. Aug.: An sämmtliche Schullehrerseminare der Provinz ist ein strenges Verbot des königl, Provinzial-Schulcollegiums ergangen, durch welches die Betheiligung an sogenannten Verbrüderungsfesten oder Seminaristencommercen mit sofortiger Entlassung aus dem Seminar bedroht wird. Veranlassung zu dieser zeitgemäßen Maßregel hat der Versuch sächsischer Seminaristen gegeben, die preußischen Schulamtsaspiranten zu einem frivolen Feste bei Oschatz heranzuziehen. Die Zusammenkunft in Oschatz ist durch die königl, sächsischen Behörden verhindert worden



13. Oktober

Die in Leipzig erschienene Frauen-Zeitung berichtete am 13. Oktober 1849 in der Rubrik „Blicke in die Runde“:








– In Oschatz (Sachsen) haben am 30. September die Jungfrauen dieser Stadt den dortigen Turnern eine Fahne geschenkt und eigenhändig übergeben. *)


*) Nähere Mittheilungen von dort über die Feier werden wir dankbar annehmen D. Red.

 


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