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Horst Max Georg Lorenz war Kunstmaler und Seminaroberlehrer in Oschatz.
Zeichnungen von Horst Lorenz finden die in der „Kunstgalerie“ und bei den Postkarten.
Im RUNDBLICK, Jahrgang 1960, Seite 344 ff erschien ein Artikel von Walter Käseberg über seine Kunstausstellung im Oschatzer Heimatmuseum. (zur Verfügung gestellt von Dana Bach)



Kunstausstellung Horst Lorenz
im Oschatzer Heimatmuseum

Das Oschatzer Heimatmuseum bereitete seinen Besuchern mit einer Kunstausstellung eine besondere Osterüberraschung. In drei Räumen zeigte es Ölgemälde, Aquarelle, Feder- und Bleistiftzeichnungen des Kunsterziehers und Malers Horst Lorenz, Pirna. Der Ausstellung lag der Gedanke mit zugrunde, der Förderung der Liebe zur Heimat einmal auf diese Weise zu dienen, denn die zur Schau gestellten Werke stammten zum großen Teil aus unserem Kreise, und der sie schuf, war 12 Jahre in Oschatz zu Hause und nahm sich von hier seine Lebensgefährtin mit.
Am 01. April 1960 war es 50 Jahre her, dass Horst Lorenz als Kunsterzieher an das damalige Lehrerseminar berufen wurde. Meisterlich verstand er es, seinen Schülern die Augen zu öffnen für das Schöne. Alte Oschatzer wissen sich noch gut zu erinnern, wie die blaumützigen Seminaristen damals oft, den Feldstuhl und das Zeichengerät unter dem Arm, loszogen, um alte Portale, verträumte Gässchen, stille Winkel und nicht zuletzt auch den Menschen bei der Arbeit aufs Papier zu bannen. Es war ein naturverbundener, moderner Unterricht, den sie erlebten. Horst Lorenz´ Skizzenbücher zeigen eine Unmenge solcher mit wenigen Strichen festgehaltenen Motive, auf denen er dann weiter aufbaute.
Bei seinem ausgesprochenen Landschaftsgefühl ist es nicht verwunderlich, wenn die Landschaft in der Ausstellung dominiert. Wenn er auch in allen Sätteln gerecht ist, so liegt seine Hauptstärke zweifelsohne im Aquarell. Da hatte es ihm der herbe Charakter seiner erzgebirgischen Heimat – er wurde in Elterlein/Erzgeb. geboren – mit den blauen Schieferdächern und den dunklen Höhenzügen am Horizont ebenso angetan, wie die ganz anders geartete Oschatzer Gegend mit den Windmühlen des Niederlandes und dem weiten Fernblick, den markanten Baumgruppen, den kleinen Flussläufen und den stillen Winkeln und Plätzen in und um Oschatz, die eben nur der Künstler sieht. Als er dann 1922 nach Pirna versetzt wurde, bot ihm natürlich die nahe Sächsische Schweiz Anreize in Hülle und Fülle. Nicht unerwähnt seien auch die Arbeiten von seinen Studienreisen, die ihn nach Italien, Frankreich und Ungarn führten. Ein Staatsstipendium erlaubte es ihm, hier die südliche Landschaft und die Baukunst der Antike zu studieren.

Er genoss das Vertrauen seiner Berufskollegen, die ihn zum Vorsitzenden der „Freien Vereinigung Deutscher Künstler“ berief. Auch organisierte er Ferienlager kunstbegabter Schüler, deren Arbeiten auf Kongressen der Kunsterzieher viel Beachtung fanden., wie auch seine eigenen Arbeiten, die er in Berlin, Dresden, Pirna, Freiberg und Wurzen mit Erfolg ausstellte

 
 

Die Oschatzer Ausstellung kann als großer Erfolg gebucht werden, denn sie wurde in den reichlich zwei Wochen von über 500 Interessierten besucht. Horst Lorenz war seinen Besuchern ein trefflicher Führer und fand die richtigen Worte, warum und wie er ein Naturerlebnis künstlerisch gestaltete. Seine ehemaligen Schüler waren selbst von weither gekommen, um ihren alten Lehrer wiederzusehen und Erinnerungen aufzufrischen und dem rüstigen 77jährigen, dem Schicksalsschläge und schwere Krankheit nicht erspart blieben, weiterhin von Herzen rechte Schaffenskraft im Dienste des Schönen zu wünschen.


Kunstmaler Horst Lorenz, Pirna erklärt den Mitgliedern des Museumsbeirates Großmann, Jentzsch und Käseberg (von rechts nach links) sein bildnerisches Schaffen


 


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