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Eine Veröffentlichung des Vereins für Natur- und Heimatkunde zu Oschatz im Jahr 1932


 

zusammengetragen
von
Arno Ullrich

Herrn Professor Dr. Karg und Frau Dr. Karg-Gasterstedt, sowie den Mitgliedern des Volkskundlichen Seminars an der Universität Leipzig ergebenst überreicht beim Besuch in Oschatz am 27. Juli 1932.

Mehrere Stücke aus diesem Heft erscheinen im „Oschatzer Land“, Monatsbeilage vom Oschatzer Tageblatt

 

Der Besuch des Germanistischen Instituts der Universität Leipzig unter Führung des Herrn Professor Dr. Karg, der in diesen Tagen erfolgt, bietet die Veranlassung, einmal eine Auswahl zusammenzutragen aus den vielerlei poetischen überlieferungen, die aus der Vergangenheit unserer Stadt trotz der starken Verluste namentlich in dem Brande von 1616 auf uns gekommen sind.
Sie setzen ein mit dem ausgehenden 15. Jahrhundert, und wir lassen sie mit der jüngsten Vergangenheit schließen. So wie die edle Musika bei uns immer eine Pflegestätte fand, so hat auch die eng mit ihr verschwisterte Dichtkunst stets geblüht, sowohl beim einfachen Mann wie bei den Gelehrten.
Die ausgewählten Stücke werden mit ganz kurzen Anmerkungen hier wiedergegeben ohne jewede Würdigung der Form und des Inhalts. Der Geschmack und die Ansprüche der einzelnen Jahrhunderte wie der Kreise, aus denen die zum Teil nicht bekannten Verfasser stammen, sind naturgemäß sehr verschieden. Nicht alles mehr findet unseren Beifall: aber die Poesien wirken als Spiegelbild des geistigen Lebens, oder wenn man will, des Volkstums unserer alten Stadt und sind doch wohl wert, daß man sie einmal zusammenträgt.
Nach Vollständigkeit, das sei hier ausdrücklich erwähnt, ist keinesfalls gestrebt worden. Ganz flache Reimereien, wie sie die Ortspresse leider in machen zurückliegenden Jahrzehnten eben manchmal genötigt war, aufzunehmen, hat man dabei ausgeschieden, so die eines gewissen „Lämmchen“, der sich oft im Bliemchenstil breit machte. Aus der unabsehbaren Tafelliederliteratur. die sich in Vereinsakten hier und da erhielt, sind nur einige wenige bessere Stücke herausgegriffen worden. Vollständig glaubten wir bringen zu dürfen das einige Hunderte von Zeilen umfassende Gedicht über den Oschatzer Brand von 1616, das die einzige ausführliche Quelle über dieses die Jahrhunderte überschattende Ereignis darstellt. Es ist an so entlegenem Orte, der Belziger Chronik, abgedruckt, daß es hier völlig verscholl.
Der hinreichend bekannten Opferwilligkeit des Verlegers sei an dieser Stelle mit besonderem Danke gedacht.

 

Von drei alten Spottliedern in Oschatz
Die Oschatzer Meistersinger

könnte man einen Eintrag aus dem ältesten erhaltenen Stadtbuch vom Jahre 1484 überschreiben. „Es hat sich begeben“, fängt der lange Erguß ganz episch an, daß Benedictus Messerschmidt ande Clemen Botcher kartenhalber  in Irrunge kommen seyn, sich also beim Kartenspiel gezankt haben. Das soll ansich nicht selten sein, aber diesmal griffen ein paar gewandte Versschmiede den Vorfall auf, der liebe Vetter Doms Botcher, dazu Hans Bock, die drei Brüder Franze, Alex und Burkhard, „die Wölfe“, und verfaßten einen Schlager, der leider dem Wortlaut nach nicht überliefert ist. Beleidigungsklage vor dem Stadtgericht. Urteil: Wer da hinfürder mehr singt und sagt von Karten und durch drei glaubwürdige Zeugen, Männer, Frauen und Jungfrauen, dessen überführt wird, soll ungestraft nicht bleiben.
Aber das Lied war zu schön, um schon vergessen zu werden, und so muß sich noch der Gestrenge, Ehrenfeste Herr Caspar von Schönberg, Ritter, Vorweser zu Meißen nach Oschatz begeben und Ruhe stiften.
A.a.O. fol. 196/b

Das Lied auf den Kaplan Leder 1522

Frühzeitig hatten die Gedanken der Reformation in Oschatz Wurzel geschlagen, auch unter den Geistlichen. Der streng katholische Altarist Lucas Leder aber zeigte einen seiner Amtsgenossen deswegen beim Herzog an und zog sich damit den Unwillen des „Volkes“ zu, das ihm mit Hartnäckigkeit immer wieder die Fenster einwarf und dazu ein Lied sang:

Pfaff, du narretischer Mann,
Wie hast du dein Verreterey gefangen an,
Dein Verreterey ist umbsonst zu dieser Frist;
Darum du ein Verreter und ein Schalk bist.

Ein anderer lästerlicher Gesang, den der Geschmähte dem Stadtrat mitteilte, der ihm übigens die kalter Schulter wies, lautete:

Pfaff Leder hat einen großen Balg,
Er verriet den Prediger als ein Schalk.
Pfaff Leder hat ein hohe Haus,
Da gehen Buben und Bübin aus.

Der Herzog griff aber durch und schaffte, wenn auch nur äußerlich, Ruhe.

 

Teures Schnadahüpfel 1546

24 Groschen Buße zahlt Dienstags nach Michaelis 1546 Hans Fischer der Ältere dafür, daß er vom Schwäbischen Bunde gesungen und der Thomas Beyme Tochter hynne gereymet. (Kämmereirechnung Bd. 13, fol. 568/b.)
(Wiederholt aus dem Festbuch zum Sängerfest in Oschatz, 1927 S 36f)

 

Ein zeitgenössisches Gedicht zum Wurzener Fladenkrieg 1542

Im Frühjahr 1542 spitzten sich die schon lange zwischen den beiden Wettinischen Fürstenfamilien – den Albertinern mit dem Sitz in Dresden und den Ernestinern mit dem Sitz in Wittenberg – bestehende Meinungsverschiedenheiten so zu, daß man die Truppen maschieren ließ. In der Kriegszone lag wie so oft auch Oschatz. Ehe es aber zum Blutvergießen kam, versöhnte der Landgraf Philipp von Hessen die beiden feindlichen Vettern. Die Mannschaften verzehrten, da es gerade Osterzeit war, noch die damals üblichen Kuchen, Fladen genannt, ehe sie entlassen wurden. Im Volksmunde entstand für diese militärische Unternehmung der Name Fladenkrieg.
Der Oschatzer Stadtschreiber seiner Zeit, Johann Georgius der Ältere. 1535-1570 (vergl. Hoffmannsche Chronik, S. 438), ein sehr schreibseliger und gelehrter Herr – er konnte auch Griechisch –, dessen schwer leserliche Handschrift man in allen älteren Akten und auch in unserer Sachenspiegelhandschrift begegnet, schrieb dazu in das damalige Stadtbuch eine Reihe von Gedichten, zwei lateinische und ein deutsches, obwohl der dicke Band sonst nur für Auflassungen, Erbschaftsauseinandersetzungen und derartige trockene Dinge bestimmt war. Das deutsche lassen wir hier folgen:

In Tausent und Funfhundert Jhar
    und zweyundviertzig, hor, vorwar,
was do geschah zu dieser zeit,
    do Christus vor die Sunde leit,
Kam Herzog Moritz mit eym heer
    Gar wol gerust mit plancker wehr
Kehn Oschatz auff den Dienstag frue;
    von allen Orten lieff es zue
Der Reutter wahr eyne grosse Zall,
    das Fußvolck sa man überall,
Zehen Tausend man ser wohl gerust,
    das alles zum Kriege hat grosse Lust,
dann vil der Spiß und groß geschuh
    Macht Ihn eyn muth und grossen trotz,
das sie auff Wurzen eyleten sere
    und das Belegetten mit eym here.
Welches sich ergeben hat zuvor
    demChurfürst an alle auffruhr,
da er zustort des Teuffels nest
    Ins Bischoff kirch, do er gar fest
Mit Lügen eingesessen wahr,
    und lesteret got am Tage so klar,
Dorumb er gern der Christen Blut
    vergossen hat im Bosem mut,
Das Christus do an seiner Stadt
    SeinReich itzt angefangen hat
Got aber der alle Dinge erkant
    Schickt den Landgraffen allehant
der sich dorzwischen jegt sehr hart
    und Friden schofft auff beiden part,
Das froh am Oster Mittwochen Balt
    Das volck heym gab mit Reichem schall
und danckten Got für den abscheit,
    Gefiel dach nicht allen der Fridt,
den Etzliche Bluthundt dorste nach Krig,
    So doch vorborgen wahr der sieg.
Die weyl got ist der alte Krigsman,
    der Leicht eyn Starcken Fellen kan.
derhalben wir wollen loben gott
    umb Frieden Ihn Bitten – Feuer und Spot –
dan der Krieg alles veheren thut,
    Beyde geistlich und das weltliche gut.
Dorumb wir got mit unserm gepoth allzeit wollen vormanen,
    Daß solche Emporunge nicht mehr geschen    Amen.

Stadtbuch 1635, fol. 183 b.f

 

Ein zeitgenössisches Gedicht auf den Oschatzer Brand von 1616

Das furchtbare Brandunglück von 1616, das über 200 Jahre hinweg nicht völlig überwunden wurde, wie aus mehreren Stellen der Hoffmannschen Chronik hervorgeht, ist von einem nicht weiter bekannten Oschatzer Bürger Johannes Walther besungen worden. Seine Handschrift – „Relation“ – kam in die Hände des Geistlichen D. Johann Christoph Eilers, der sie in seinem „Chronicon Beltzizense oder Beltziger  Chronick. 2. Aufl. Wittenberg, 1743, S. 198/210 abdruckte. Er weist darauf hin, „daß die altväterische Poeterey eines gemeinen Mannes“ übereinstimmt mit der Oschatzer Brandpredigt, die ein aus unserer Stadt gebürtiger Roßweiner Geistlicher, Herr Magister Cäsar (in Kreysig's Album nicht verzeichnet) gehalten hat.
Der „schriftlichen Relation“ vorangesetzt war ein lateinischer und nach der Sitte der Zeit ins Deutsche übertragener Vers an den Verfasser von Mag. Georg Wend, dem damaligen Schuldirektor zu Oschatz (nach der Hoffmann'schen Chronik I. S. 509 war der aus der Oschatzer Bürgermeisterfamilie stammende Rektor 1585 geboren, 1613 bis 1626 Rektor, gestorben 1627). Die von uns mit wiedergegebene lateinische Überschrift ist ein sogenanntes Chronogramm: die darin vorkommenden lateinischen Buchstaben, soweit sie auch als Ziffern gebraucht werden, ergeben zusammengezählt das Jahr de Unglücks 1616.
Das Exemplar übrigens, aus dem wir das Gedicht übernehmen, kommt aus dem Besitz des Leipziger Professors Johann Gottlob Böhme, der in Goethes Leipziger Studentenzeit eine so große Rolle spielt und in Wahrheit und Dichtung ausführlich behandelt wird. Böhme hatte seine Jugendzeit in Oschatz verlebt als Sohn des Gasthalters zum „Weißen Roß“.
Böhme hat nach dem Tode seines Vaters unter anderen Erben mit seinem Bruder zusammen den Gasthof einige Jahre besessen.

(die Zeilenzahlen werden der Übersichtlichkeit wegen hinzugefügt.)

INCENDIVM VRBIS OSSITII.

Wahrhaftige und eigentliche Beschreibung
des großen erschrecklichen Brand-Schadens, welcher sich zu
Oschatz d. 4. Jul. An. 1616 begeben und zuge-
tragen hat, in Reimen verfasset
von
Johann Walthern, Bürger zu Oschatz

Ad Autorem
Mira canis, sed vera canis, WALTHERE viverndo:
Ast ille auditu plurima falsa refert.

Das ist:
Was Walther hier erzehlt, das hat er selbst gesehen:
In zweiffeln ist gar nicht, obs also sey geschehen,
Wer nur von Hörensagen schreibt,
Gar selten bey der Wahrheit bleibt

M. G. Wendt, Scholæ Rector.     





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Hiermit ich zum Haupt-Handel schreit:
Als nun verlauffen war die Zeit
Daß GOtt heimsuchen wollt zur Hand
Die Stadt Oschatz mit Feuer und Brand:
Ach GOtt! mein Hertz möcht mir zerspring'n,
Wenn ich gedencke dieser Ding'n,
Da sechzehn hundert und sechszehn Jahr
Nach Christi Geburth man schrieb und war,
Gleich an des Juli vierten Tag.
Am Donnerstag ich sag,
Die Sonn schien heiß und brandte sehr,
Die Mittags-Zeit kam auch daher,
Im Felde war fast jedermann,
Dieweil die Erndt mit Macht gieng an,
Umzwey und drey Uhr nach Mittag
Erhub sich Jamm'r und grosse Klag,
Gleich auf der Gaß der Döltz zur Hand,
Vom selben Bach also genanndt,
Der dadurch fleust, wie ich euch meld:
Bey einem Schlöss'r erhub sich schnell
Ein unverhofftes großes Feuer
Das brandt gar wild und ungeheuer,
Ward auch bald kund durch Glocken-Schlag,
Drob jedermann gar sehr erschrack,
Und lieffen zu zwar viele bald,
Mit Leitern, Eymern mannigfalt:
Der Schlöß'r entlieff mit seinem Weib,
Das Elend aber dahinten bleib!
Und war das meiste Volck im Feld
In voller Arbeit, wie gemeldt,
Man warff sofort die Leitern an;
Dieweil es gantz erschrecklich brann,
Trug Wasser zu mit aller Gewalt,
In G'fäß und Eymern mannigfalt:
All möglich Fleiß ward angewandt,
Der Gluth zu schaffen Widerstand,
Allein die Hitze war zu groß,
Ob man gleich in das Feuer goß,
Doch abzuweichen es alle drang,
Das grosse Feu'r macht ihn zu bang,
Es fuhr geschwind und eilends fort,
Ob man gleich löscht an einem Orth,
So rückts bald an ein ander End,
Zur Gaß quer üb'r es flog behend,
Dann von der Sonnen Hitz' die Schindl'n
Ohn dis so dürr, daß sie entzünd'n
Sich hätten mögen selbst bereit,
Drum kam das Feur auch bald so weit:
Ja ob man schon warff Leitern an
An einen Orth, der noch nicht brann,
Und wolt daselbst dem grossen Feur
Mit GOttes Hülff thun End und Steur,
Ward man durch Gluth und Hitz doch bald
Wied'r abgetrieben mit Gewalt.
Das Volck war auch gar sehr verzagt:
Denn wenn GOtt ein Volck strafft und plagt,
Nimmt er zugleich weg Hertz und Muth,
Daß mancher nicht weiß, was es thut,
Oder was er selbst soll greiffen an,
Vor Angst sich nicht besinnen kan.
Also vor dismahl auch geschach,
Ach GOtt des grossen Ungemach!
Denn als man da nicht retten kunt,
Weil man dem Bach zu nahe stund,
Auch allzueng' die gantze Gaß',
Daß niemand kommen kont fürbaß:
War alle menschlich Hülff wohl aus,
Zumahl weil auch fürn Thoren draus
An unterschied'nen Orthen zwo
Gleich neue Feur aufgiengen so,
Daß auf dismahl zu dreyen End'n
Das Feur sich plötzlich thät hinwend'n,
Da doch ein Orth vorm andern lag,
Gut Büchsen-Schuß weit, wie ich sag,
Daß jeder vollends da verzagt.,
Und so bekam das Feur die Macht,
Nahm bald viel Häus'r und Scheunen weg
Vom Spittel-Thor am Steinern Steg
Desgleichen vor dem Strehlschen Thor
Das Feuer machte groß Rumor
In gantzer Stadt ohn' alle Maaß;
Kams weiter in die Spittel-Gaß,
Und alsofort bald auf den Marck,
Da war ihm gar kein Hauß zu starck,
Sie waren höltzern oder stein,
Die Flamm' verschonet deren kein:
Nahm auch die Weber-Gassen ein,
Rückt immer fort, es kont nicht seyn
Daß man hätt' können da errett'n,
Da war'n wir erst in Angst und Nöthen,
Als es so in der Weber-Gaß
Rumort, begab sich eben, daß
Etlich an die Stadt-Mauren war'n
Gewich'n, bald wurd'n auch alle Thoren
Mit Feuer um und um verlegt,
Daß man ihrer sich hätt' verwegt,
Denn hind'n und forn es um sie brann,
Daß auch das Graß sich zündet an,
So oben auf den Mauern stund,
Da must man unten bleib'n im Grund,
Den Feuer gleich den Rücken kehrn,
Sich kaum der grossen Hitz erwehrn
Die Kleid'r, damit sie angethan,
Von grosser Hitz sich zündten an:
Doch musten sie allda ausdauren
Fast mitt'n im Feur auch an den Mauren
Mit wenig Wasser nur gekühlt,
Doch GOtt der HErr sie all erhielt,
Es lieff das Feuer fort mit Grauß,
und brann zu Thürn und Fenstern rauß
Erschröcklich wild und ungeheur,
Als ein recht grausam fliegend Feur
Das wie ein Vogel hin und her
Sich thät ausbreiten mehr und mehr,
Dem Wind auch stets entgegen brann
So schröcklich war zu sehen an:
Damahls hat wohl sein Spiel ohn Zweiff'l
Zugleich gehabt der leidig Teuff'l
Als welcher pflegt zu seyn nicht weit
Wenns übel zugeht allezeit.
Denn sobald GOtt verhänget ihm,
Kühlt er sein zornig Muth und Grimm,
wie er vorlängst hat auch gethan
Am Iob, dem so GOtt frommen Mann,
Drum war er hier auch so geschäfftig,
Und bließ das Feur je mehr auf kräfftig,
Den Marckt es um und um einnahm,
Hierüber in die Spühr-Gaß kam,
Da war groß Feur auf allen Seiten,
Dadurch man kont weder geh'n noch reiten,
Den Weg verwehrt die Hitz so sehr,
Zerfallne Häuser noch viel mehr!
Zwey Thor nahm zeitlich ein der Brand,
Daß man hindurch nicht kommen kont;
Ja wo man sich nur thät hibnwenden,
War Feur und Hitz' an allen Enden:
Es kamen auch zu solchem Fall
Die Mühlen und Brau-Häuser all,
Sammt all'n Maltz-Häusern ingemein,
Da mocht nicht eins gesichert seyn,
Die Hitz' so überschwenglich war,
Daß auch viel steinern Trög alldar,
So in Brau-Häusern in der Erd
Tieff stunden, wurden doch verzehrt,
Und von der grossen Gluth gezwungen,
Daß sie zu kleinen Stücklein sprungen.
Ja für gewiß ich sagen kan,
Das Feur bis in das Wasser brann,
Wie man in Mühl'n gesehen hat,
Daß es fast alle Wasser-Rad
Verzehret und verderbt zu Grund,
Ob jedes gleich im Wasser stund.
Die schönen Häus'r von lauter Stein
Da man gemeint, es könnt nicht seyn,
Daß sie geh'n solten gäntzlich unter,
(darob man sich wohl möcht verwundern,)
Sie waren aber so fest sie wolten,
Doch musten sie disfalls herhalten;
Ihr Stein und Mauer halff sie nicht,
Sie wurden elend zugericht:
In drey, vier Stunden war'n sie hin,
Und nichts als Brand zu finden drinn,
Nun wär dis alles noch hingangen,
Ob gleich die Häus'r ihren Lohn empfangen,
Weil doch vielmahlen schwere Sünd
Darinn getrieben worden sind,
Daß sie nun endlich so gefegt.
Doch GOttes Zorn sich mehr erregt,
Und nahm die liebe Schul auch ein,
Darin doch GOtt von Kinderlein
Allzeit gelobet und gepreißt,
Und ihm sein Dienst darinn geleist:
Jedoch must sie's auch mit entgelten,
Und fühlen GOttes Feuer-Schelten.
Dabey sichs aber noch nicht wend,
Sondern fuhr also fort behend,
Ergriff die schöne Kirche werth,
Darin doch GOttes Feur und Heerd,
Und da sein heilig liebes Wort
Von Christo unserm Gnaden-Hort,
Gelehret ward recht laut'r und klar,
Dennoch weil GOttes Zorn so gar
Entbrannt, so must auch sie gar bald
Empfinden dieses Feurs Gewalt,
Denn von der allzugroßen Hitz
Sich zündet an die höchste Spitz,
Und brannt herunter fort fürbaß,
was es erreichet bald weg fraß.
Es kam auch in den Kirchen-Thurm,
Die Glocken fiel'n herab mit Sturm,
Von Feuers-Gluth sie gantz zerschmoltzen,
Bleib gar nichts übrig von Gehöltzen,
Obs gleich war noch so starck und groß,
Wards doch gar bald zur Aschen bloß.
Und so verdorb'n im Thurm gar schnell
Vier Glocken groß, ein' Schlag-Uhr-Schell,
Desgleichen auch zwo Glocken klein,
Und in der Kirchspitz ein Tauf-Glöcklein,
Im Thurm und Kirch allso zusammen
Acht Glocken klein und groß umkamen,
Ja wenn man jetzo wieder sollt
Ein solch Gespür aufricht'n von Holtz,
Wie vormahls auf der Kirchen war,
So würd man (glaub mir fürwahr)
Fast müssen hab'n einen gantzen Wald.
Als diß nun all's des Feurs Gewalt
Verzehrt, es auch herunter kam
Ins Kirchen-Gewölb und all's hinnahm,
Den schönen Tauff-Stein und Altar,
Johann Gottlob Böhme
Die schöne Orgel, ein kostbar Werck,
Gäntzlich verdarb durch Feuers-Stärck.



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Die schönen Epithaphia,
Die schön Empor-Kirc must allda
Herhalten all's und kommen umb,
Bloß durch der Flammen Ungestühm.
Die Stül und Stände alle gut
Vergiengen durch des Feuers Gluth.
Von dannen es noch weiter fuhr
Hinauf gar in des Schüler-Chor,
Da eine Meng der Bücher lag,
aus welchen man zu singen pflag,
Die guthen Theils mit grossen Kösten
Geschrieben war'n zum allerbesten
Auf Pappier und Pergament,
Zwo hundert sind also verbrennt,
Auch was nur da war zu der Zeit,
Ist das nicht Schad' und Hertzeleid!
Zerspringen musten Pfeil und Stein,
Auch die Kirch-Fenster schmoltzen ein,

Und ist die Kirch so jämmerlich
Und so erbärmlich zugericht,
Daß man sein Elend daran sieht,
Und weinens kan enthalten nit.
Als so die Kirch und Gottes-Haus
Verzehren Thät das Feur mir Graus,
Es vollends an das Rathhaus kam,
Zündet zuerst das Thürmlein an,
Darin zwo Seiger-Schellen hiengen,
Die eine thät all' Stunden klingen,
Die andre nur die Viertel meldt,
Wies doch gebräuchlich in der Welt,
Doch musten sie verderben all,
Das schöne Kunst-Uhrwerck zumahl
In Grund gäntzlich verderbet war.
Die grossen Quarter-Steine gar,
So stattlich waren ausgehauen,
Und an die Giebel vorn an gebauen,
Die fielen herab mit grossen Krachen,
Da kamen um viel theure Sachen,
Die Brunst behielt die Oberhand,
Wer konte schaffen Widerstand?
Also das herrlich schön Rath-Haus
Biß auf Gewölber gantz brant aus.
Die Pfarr-Wohnung, das schön Gebäu,
Die neu gebaut Stadtschreiberey,
Des einen Hern Diaconi Haus,
Auch der Tuchmacher ihr Zunfft-Haus,
Desgleichen der Färb-Häuser zwo,
Zwo Badstuben und Schwartz Färb dazu.
Elff Brau-Häuser, drey Wasser-Mühlen,
Mit fünff Maltz-Häusern durchs Feuer fielen,
Die wohlgebaute Garküch durchaus,
Sowohl des Herrn Stadt-Physici Haus,
Des Kirchners und fünff Bacealaren,
Ihr' Häuser kont niemand bewahren,
Das Feuer gäntzlich sie verheert,
Die Fleisch-Bänck, und was mehr daran rührt,
Sowohl des Herrn Rectoris Haus
Das Feuer auch verzehrt mit Grauß.
Aund also kam'n in einer Summ
Von Häusern in Ring-Mauern umb
Dreyhundert zwey und neuntz'g dißmahl,
Dazu Neun Scheunen an der Zahl:
Kirch, Schul, Rathhaus, zwey Thor, zwey Thürm,
Die sind noch nicht begriffen hierinn,
Und was noch auswendig der Stadt,
Das Feuer zugleich verzehrte hat
An Häusern, wurden achtzehn gefunden,
Die all' verdorb'n in wenig Stunden,
Daneben achtzehn Scheunen auch
Verzehret sind durch Feur und Rauch.
Daß alle Brand-Stätt in gemein
Vier hundert vier und viertzig seyn.
Zwo Gast-Höff und viel schön Gebäu,
Die meist auch waren gantz spann neu.
Zwo hübsche Thürm mit hohen Spitzen
Gantz brannten aus von grosser Hitzen,
Und noch vorm Spittel-Thor zumahl,
Zu Sanct Georg das Hospital,
Das Post-Haus mit dem Lazarett,
sich mochten auch erhalten nit.
Darzu drey steinern Fuhrwerck groß
Die Flamme nicht mit frieden ließ,
Sie wurden abgebrandt zu Grund,
Fürm Brande nichts bestehen kunt,
Ohn was an allerley Vorrath,
Geschirr und Kleidung mancher Art,
An Victualien mannichfallt,
Umkommen durch des Feurs Gewalt.
Daß solcher allzu grosser Schad
Mit vielen Geld nie wird erstatt,
An allen das so kommen umb
Durch Feurs-Gluth und Ungestühm.
Als GOttes Zorn nun gnug gewüt,
Gedacht er doch an seine Güt,
und an die groß Barmhertzigkeit,
Da ihm die Straff so bald gereut,
Drum dem Verderber that gebieten,
Daß er must ablahn von dem Wüten,
Und wie ihm GOtt gesetzt sein Ziel,
Nicht weiter durfft, must halten still,
Und doch noch etwas lassen stehn,
Daß man kont GOttes Güte sehn:
Denn was GOtt will erhalten han,
demselben gar nichts schaden kan,
Welch's er auch klärlich hier bewieß,
Das billig zu verwundern ist:
Denn damahl vor dem Strehlschen Thor,
Das Feuer mit so groß Rumor,
Zwo Häuser gantz brannt aus zu Grund,
Nicht weit davon ein Häusel stund,
Das nur mit Stroh gedecket war,
Und ihm das Feur zugegen dar,
Dennoch GOtt gnädig dis erhielt,
Daß doch die Flamm so groß und wild,
An solchem Häusel sich must wenden,
und das nah Stroh-Dach nicht anzünden,
Das sonst unmöglich wär gewest,
Wo GOtt nicht hätt gethan das Best..
St. Görgen-Kirch aufm Gräber-Orth,
Obs Feuer kam dahin so fort,
Daß schon die Fenster schmeltzen wolten,
Dennoch ward sie von GOtt erhalten,
Die Thür war auch schon angezündt,
Dennoch ihr das nicht schaden kunt.
Inwendig gleichfalls in der Stadt
GOtt etwas noch bewahret hat,
Denn an der Seit gen Mitternacht,
Daselbsten GOtt mit seiner Macht
Ja vier und zwantzig Häus'r zusamm,
Auch noch zwo Scheunen vor den Flamm,
Das Closter auch und den Marstall,
Hat GOtt bewahrt vor für solchem Fall.
Desgleichen auch Thor-Häuser zwo,
Stadt- und Land-Knechts Wohnung dazu<
Dis und nicht mehr blieb unversehrt:
In der Ring-Mauer sonst gantz verzehrt,
Das and're alles vom Feuer ward;
Jedoch in solcher Plagen hart,
Kein Mensch verbrannt ist, noch umkommen,
Noch Schaden sonst an Leib genommen:
Dafür billig zu dancken GOtt,
Daß er in solcher grossen Noth,
Aus unaussprechlicher Genad
Innwohner all' behütet hat!
Was aber sonst bey solchem Brand
Sich zugetragen allerhand,
Ich gäntzlich nicht umgehen kan,
Muß etwas davon zeigen an:
Denn bracht mancher gleich etwas raus,
Das er errettet aus dem Hauß:
Wards ihm doch (sag ich unverholen)
Von andern verschleppt und weggestohlen.
Ja ob man schon für Augen sah,
Die GOttes Ruth so groß und nah,
Dennochihr viel das gar nicht achten,
Sondern vielmehr aufs Rauben dachten,
Wo sie was möchten stehl'n als Dieb,
War gantz vergessen des Nechsten Lieb,
Also, daé macher mehr genommen,
Als ihm im Feuer war umgekommen,
Wiewohl der höchst allwissend GOtt
Auch solche Leut in ihrer Noth
So ungestraffet wird nicht lahn,
Was sie dismahl verdienet han.
Nun dis sey GOtt anheim gestellt!
Als nun das Volck, wie ob erzehlt,
Ihr Bißchen alles hinterlahn,
Und gantz verarmet gieng'n davon,
Sind sie die Nacht, (wie ich euch meldt)
Auf bloßer Erb im freyen Feld
Mit ihren kleinen Kindern blieben,
Mit Heulen und Klagen die Zeit vertrieben,
und mit getrübten Muth geseh'n,
Was da für grosser Schad geschehn,
Bis daß des Tages Licht anbrach,
Da sich ein jeder bald aufmacht,
Und heim nach seinem Hause gieng,
Da man wenig Freud' empfing,
Weil man da all's verwüstet fand,
Voll Rauch und Asch, voll Stanck und Sand,
An allen Enden Wüsteney,
Von Wohnung und von Menschen frey.
Auch gantz bestürtzt nicht wust einmahl,
wie man's angreiff'n und machen soll?
Im Kelelr erst ward wied'r gesucht,
Was man in Eil hinein gebracht,
In manchem war was unversehrt
Geblieb'n, in vielen gantz verzehrt<
Bis solcher Schröck zum Theil vergieng<
Nach etlich Tag'n, daß man anfieng,
Den Schutt und Wust aus der Brand-Stätt
Zu räumen, welchs ein jeder thät!
Doch dis muß ich auch zeigen an,
Daß nach dem Brand wohl drey Person
Von des Gemäuers Fall mit Klagen
Getroffen und zu Tog geschlagen,
Ohn andre, so dadurch verletzt,
Doch GOttes Hülff sie noch ergetzt,
Ein jeder letztlich sich bedächt,
Wo er aufn Winter bleiben möcht?
Und etwa könt ein Hüttlein klein
Aufbringen, da er mit den Sein'n
Sich könt aufhalt'n in Winters-Kält,
Bewerben must man sich um Geld,
Es geschah mit Schaden oder Frommen,
Nur daß er möcht zum Hüttlein kommen.
Doch wird sehr lange Zeit hingehn,
Eh Oschatz wird erbauet stehn,
Wie es gewest (sag ich fürwahr)
Wird unterdeß so manches Jahr
Verlauffen, eh sie überwinden
Den Schaden, den sie thun empfinden.

 

Der große Stadtbrand von 1616

ist auch noch in anderen Versen besungen worden, wie der Chronist Hoffmann I S. 83 berichtet. Unterhalb der Gemälde, die bis zu dem zweiten großen Brande von 1842 in der Nähe des Taufsteines aufgehängt waren, befand sich eine Tafel, „auf welcher in lateinischen und deutschen Versen das Andenken des am 4. Juli 1616 die Stadt betroffenen großen Brandunglücks erhalten wird“. A.a.O. S. 293 druckt sie Hoffmanna b. Wir geben hier die deutsche Verse. Sie enthalten ein Chronogramm auf die Jahre 1620 (dabei ist W als VV = 10 zu lesen) und 1622.

Im Tausent Sechshundert und Sechszehnten Jahr
    Als der vierdt July da war
Brandt diese Kirch und Gotteshaus
    Sambt vierhundert Wohnhäußern auß,
WarDt Vernewrt DVrCh Des Herrn Seegen
    
VnD nVn IhM CzV eIgn Vbergeben.
Als Pastor M. Georg Cademann
    Kober, Wendt, Wolff, Bürgermeister warn
Diacon Günther und Weidmann.
    Vorsteher Förster und Winkelmann.
In diesem Hauß Gotts Wort erschall
    Vnd Gott behüts für allm Vnfall.

Ein weiters Chronogramm auf ein Brandunglück befindet sich, das sei an dieser Stelle angemerkt, an einem Hause an der Nordseite der (unteren) Hospitalstraße, allerdings durch den häufigen Farbaufstrich und wohl auch das Wetter nicht mehr ganz leserlich.

Vom Grabstein der Frau Goldschads geb. Nötel 1706

Im Chor der Friedhofskirche steht der reiche Grabstein der Frau des Amtsschössers zu Leisnig, des Herrn Johann George Goldschads, der Frau Anna Magdalena geb. Nötelin, geb. am 5. Oktober 1671 in Oschatz, gest. am 22. April 1706 in ihrer  Geburtsstadt. Das Denkmal ist im Inventarisationswerk beschrieben, hier geben wir den gereimten Spruch, der das Ende der Frau G. beschreibt in der Art, wie sie namentlich aus Süddeutschland und den Alpenländern her bekannt ist.

Steh stille Wanders Mann! bey dieser Grabes Stelle,
betracht in deinen Sinn der Menschen Sterblichkeit,
Bedenke, daß der Todt, zu allen Zeiten fälle,
Wohl dem der sich darzu, vorher hatt bereit,
Von Leisnig reiset ich, nach Oschatz zu geniszen,
Ein junges Oster Lamb, mit den die mich erzeugt,
Allein durch Gottes Schluß, mußt ich gar balt ein büszen,
Das Leben, welches wie ein schneller Pfeil hinfleugt,
Nun wurde zwar hierdurch, mein Vorsatz hintertrieben,
Weil Krankheit mir verboth, zu eßen Oster Kost,
Doch aber mir zu Nutz, in dem mir überblieben,
Das rechte Oster Lamb, das ich itzt seh mit Lust.

 

Der Vers vom Epithaphium der vier Littmannschen Kinder
Gestorben in den Jahren 1774 bis 1781

Das Museum für Orts- und Volkskunde bewahrt zur Zeit in seinen obersten Geschoß eine Reihe von hölzernen Totenschildern auf, wie sie nach den Beschreibungen des Chronisten Hoffmann früher in größerer Zahl in unseren drei Kirchen wie auch anderswo mögen angebracht gewesen sein. Die älteste Nachricht über ein solches  „Brett“ hat sich für unsere Stadtin den ältesten übriggebliebenen Stadtbuch aus dem Ende des 15. Jahrhunderts erhalten. Die im Museum aufgestellten Totenbretter sind viel besser in der Holzschnitzerei als in der recht ungeschickten Malerei.

Das der vier Littmannschen Kinder, die ganz jung in den Jahren 1774, 1777, 1779 uns 1781 verstorben sind, enthält den nachstehenden Vers:

Bleibt liebste Kinder dord, wo nichts als Freude glänzet
Wo Sternen unter euch und Engel um euch stehn.
Wo eure Sonne scheint ohn alles untergehn.
Wo euer Häupter nun die Ehren Kron umgränzet,
dort schaut ihr unsre Welt als euer Sodom an.
Ihr steht vor Gottes Thron, mit Seide angethan
Und hofft auf dieses Wort: die Todten sollen leben,
Dann wird euch Gottes Hand uns wiedergeben.

 

Magister Carl Gottlob Hering

geb. 1766 zu Schandau a.d. Elbe, Konrektor an unserer Stadtschule 1797 bis 1811, darf unter der Reihe der Oschatzer Dichter nicht vergessen werden, wenn er auch bekannter als Komponist von heute noch gesundenen Kinderliedern ist, wie „Morgen, Kinder, wird's was geben“, Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp". Von dem außerordentlich fleißigen und vielseitigen Manne, dem der Chronist nahezu zwei Seiten mit der Aufzählung vieler einzelner Bücher und Schriften widmet (Hoffmann, Oschatzer Chronik I S. 604f.)  , ist leider hier nur wenig erst zusammenzubringen gewesen, insbesondere lässt sich nicht erkennen, welche der von ihm in Musik gesetzten Lieder er auch selbst gedichtet hat. Bestimmt von ihm rührt der „Misniade oder Geschichte Meißens, ein scherzhaftes Gedicht“, gedruckt in Leipzig. Er starb in hohem Alter 1855 in Zittau.

 

Eine gereimte Gradrede auf Metzradt

hielt nach der Ansprache des Hauptmanns von Zeschau der Premierleutnant Johann August Kischke. Oberstleutnant Carl August von Metzradt, Kommandeur des seinerzeit hier in Garnnison liegenden Schützenbataillons, geb. 1778 in Drehsa bei Weißenberg in der Lausitz, starb im hiesigen Stadtwald am 15. Juni 1829 und liegt auch dort begraben. Sein Grab wird noch heute gepflegt. Zuletzt wurde alles über M. überlieferte zusammengetragen und um einige Nachrichten vermehrt vom Herausgeber dieser Schrift in „Horrido! Festordnung und Festschrift zum Jägertag 1924 in Oschatz“. S. 21 ff.

Warum grub erst jetzt im freundlichen Boden
Das neidische Schicksal dir ein Grab?
Held, der der du längst schon geruht unter Toten,
Sinkst nun ermüdet einsam hinab.
Streng in Erfüllung der dienstlichen Pflichten.
Lebst du ein Beispiel ewig uns fort
Möge die Welt nicht lieblos dich richten!
Friede der Asche, Friede dem Ort!

 

„Oschatzer Lieder“

Als man nach der langen Zeit der Napoleonschen Kriege in Deutschland aufatmen begann, brach auch die unverwüstliche deutsche Fröhlichkeit wieder durch. Sie bewies sich unter anderem im Aufblühen des deutschen Männergesanges und an der Freude am deutschen Lied überhaupt. In Oschatz pflegte man den Gesang, soweit wir sehen, in jenen Jahren vornehmlich in der seit der Reformationszeit bestehenden Cantorei, die nicht nur ein Kirchenchor, sondern darüber hinaus auch ein Gesang- und Geselligkeitsverein war. Eine ganze Reihe ihrer Mitglieder gingen selbst unter die Dichter, so der geistig außerordentlich rührige Senator Friedrich Wilhelm Mogk, Kaufmann und Besitzer des Rittergutes Bobersen, geb. 1792 in Oschatz, hier gestorben 1875, dem wir auch die weiter unten benutzte Schrift über die Aegidienkirche und eine handschriftliche Fortsetzung der Hoffmannschen Chronik verdanken, der wesentlich ältere Haupt-Land- und Grenz-Accis-Einnehmer Senator Stadtrichter und spätere Bürgermeister Carl Heinrich Günther, geb. 1752, gest. 1827, der Advokat und Gerichtsdirektor Senator Ernst Heinrich Schmorl, geb. 1785, gest. 1875, verdienter Begründer der hiesigen Sparkasse, aus einer noch heute hier blühenden Familie stammend, die Ärzte Dr. Woost und Gerstäcker. Das hübsch gebundene Heft, mit einigen Zeichnungen auf dem Papierumschlag und in dem 12 Seiten umfassenden Vorwort, das u. a. einen Abriss der Geschichte der Oschatzer Cantorei gibt, umfasst auf 103 Seiten Kleinoktav 2 Cantorei-Cantaten, eine stattliche Reihe Tafellieder, Weinlieder, 2 Kaffeelieder, Tanzlieder, Ernste Gesänge und Lieder zur geselligen Unterhaltung. 26 von insgesamt 48 Nummern stammen von den oben genannten Herren aus den Jahren 1818 bis 1849, die anderen sind teils heute noch gesungene Lieder bekannter Dichter, es fehlt nicht Freude schöner Götterfunken, Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher, der Prinz Eugen und unser nun danket alle Gott (mit einem etwas abweichenden Anfang)
Um die Opferwilligkeit des Verlegers nicht allzu sehr in Anspruch zu nehmen, hat man davon abgesehen, einige Stücke daraus hier abzudrucken, zumal die Sammlung nur in ihrer Vollständigkeit ein geteues Bild gibt und, wenn auch wenig bekannt und nicht mehr benutzt, doch in zahlreichen Exemplaren noch vorhanden ist.
Zwei Lieder von Mogk wurden schon abgedruckt, die Stiftungskantate „Kalandsbrüder, Singet Lieder“ in der an anderer Stelle genannten Sängerfestschrift von 1927 S. 40, und das ulkige Lied auf den Kaffee „Gelehrt sind die Gläser, Ihr Flaschen ade“ im Oschatzer Land S. 356.

 

An Eichstädt, den ersten Oschatzer Ehrenbürger. 1839

Heinrich Carl Abraham Eichstädt, geboren 1771 als Sohn eines hiesigen Geistlichen, seit 1803 Professor in Jena, hatte einen Namen als Herausgeber der Allgemeinen Literaturzeitung und als einer der ersten Latinisten seiner Zeit. Er stand in Verbindung mit dem Goethekreis. Gest. 1848. An seinem 70. Geburtstag ernannte ihn der hiesige Stadtrat zu seinem – ersten – Ehrenbürger auf Antrag des Senators Advokaten Franz Ludwig Siegel, der wohl auch der Verfasser des nachstehenden Gedichtes ist, das in einem gut ausgeführten und kostbar in weiße Seide gebundenen Einblattdruck aus dem Besitze des Stadtrates benutzt wurde:

„Worte der Achtung und Liebe Sr. Magnifizenz dem Herrn
„Professor D. Heinrich Carl Abraham Eichstaedt, Großherzogl.
„Weimarschen Geheimen Hofrate, des Weißen Falkenordens Ritter,
„Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn auf Benndorf, Stötteritz, Gösen etc.
zu Jema.
Dem hochgefeierten Jubilar zum 26. Februar 1839
Dargebracht von seiner Vaterstadt Oschatz.

Könnten wir singen ein Lied, – singen im Jubelton –
Ha, ein göttliches Lied! – leise den Lorbeerkranz
    Um die Stirne der Weisheit
    Schlingen, heiligen Ernstes voll:

Durch die Wolken hinan hallte der Saiten Klang!
DICH, DICH, würdiger Greis! – wie uns die Seele bebt –
    Sängen wir; – dem Verdienste
    Jauchzt ja die Liebe so gern Triumph! –

Ist's nicht schön, wenn der Sieg kämpfende Helden krönt?
Nach der glühenden Schlacht lieblich die Ruhe winkt?
    Frei ergießt sich in Strömen
    Thatenfeierndes Lustgefühl.

Schöner endet die Bahn, wer von dem Weltgeräusch
Fern, der Jugend sich weiht, rühmlicher, wer wie Du
    Zu Castaliens Quelle
    Weisheit athmende Jünger führt!

Sieh! – schon nahen sie sich, alle die Glücklichen –
Freudestrahlenden Blicks! – alle die Glücklichen
    Segnen, festlicher Morgen,
    Deinen glänzenden Purpurstrahl!

Heil DIR, herrlicher Greis! – Heil DIR! – und Heil der Stadt,
Die im friedlichen Schoos einst DEINE Wiege barg,
    Und mit freudigem Stolze
    DICH zu ihrem Erwählten zählt. –

Nimm die Gabe der Stadt, – nimm sie mit Liebe an!
Freude schmücke DEIN Haus! –und in den Jubelruf
    Mische fromm sich der Herzen
    Fleh'n zum König der Seraphim:

Gieb ihm, Vater des Lichts! viele der Jahre noch,
Gib ihm rüstige Kraft, hehre Begeisterung!
    Spät erst sinke die Sonne,
    Schwebe nieder die Scheidenacht!

Heil ihm, – Ehre und Ruhm! – Hall' es Posaunenton!
Heil ihm, – Freude und Glück! – Hall' es Posaunenton! –
    Stiller Frieden umsäus'le
    Seiner strahlende Pilgerbahn"

 

Ein Ereignis von tiefeinschneidender Bedeutung war wieder der große Stadtbrand vom Jahre 1842, der auch die Kirche aufs schwerste Heimsuchte. Der bereits an anderer Stelle genannte Senator F. W. Mogk brachte in seinem Büchlein „Die Aegidienkirche zu Oschatz Weihfestschrift“, Oschatz 1849 neben ausführlichen Darstellungen auch eine ganze Reihe von Gedichten, die, von hiesigen Herren verfaßt, einmal zeigen, welche Kunstfertigkeit im Versebauen der Gebildete jener Zeit besaß, andernteils aber auch den Mut der Gesellschaft dieser Tage zum religiösen Bekenntnis dartun.

Lieder beim Richtfest der Kirche am 25. November 1846

Verfasst von Gerichtsdirektor Schmorl, in Musik gesetzt von Kantor Löbner, gesungen vom Liederkranz am Hauptportal der Kirche.

Herr sei dankbar gepriesen
Der nach des Trübsals Nacht
Uns'rer mit Huld gedacht,
Sich uns gnädig erwiesen!
Auf ! Preist des Ew'gen Macht.
Der seinen Bau bewacht!
Auf ! Preis ihm und Dank gebracht.

    Schon glänzet,
    Bekränzet,
Im Morgenstrahle sein Dom,
Die Hymne töne aus unserm Chor,
    Zu ihm empor!

Herr, segne, kröne den heil'gen Ort,
In dem dein Wort
Trost uns und Frieden soll geben,
Gott deine Christenheit
Hofft auf dich allezeit:
Dem mächtigen Jebaoth
Tönt: Lob, Ehr' und Preis sei Gott!

 

Zimmerspruch beim Richten des Kirchendaches
von Friedrich Wilhelm Mogk,

Hier, wo in feierlicher Weihestunde
der Herzen heißer Dank steigt himmelan,
Hört auch, hoch von der Zinn', aus meinem Munde,
nach altem Brauch, den frommen Richtspruch an.

Gesell und Meister, hoffnungsfreudig, ziehen
zum Marktplatz hin bei frühem Tagesschein:
doch ob sie auch mit treuem Fleiß sich mühen,
von Oben nur kommt Segen und Gedeihn.

Darum nach Oben haben wir geschauet,
als jüngst da unten unser Werk begann,
und weil der Herr mit uns am Haus' gebauet,
so bauten nicht vergeblich wir daran.

Denn rüstig haben wir die Hand gerühret,
nach Richtscheit Waag' und Loth, das nimmer trügt,
den Hammer und das Beil geschickt geführet
und Stein an Stein und Holz an Holz gefügt.

Und Säul' an Säule sahen rasch wir steigen;
hoch ragt des Daches kunstgerechter Bau,
und oben auf prangt nun zum guten Zeichen
am Blumenkreuz der Kranz im Himmelsblau.

Laßt heut auch betend uns zum Himmel schauen,
daß, wie bis heut' er über uns gewacht,
er forthin schirme die am Hause bauen,
bis wir des Meisters hehres Werk vollbracht.

Ja gieb, o Gott, gieb glückliches Vollbringen,
schau' gnädig nieder auf dein Heiligthum;
hilf Herr, laß Alles, Alles wohlgelingen
zu unserm Heil – zu deines Namens Ruhm!

Gieb, großer Bauherr, gieb uns deinen Segen,
daß, steht das Haus einst da in voller Zier,
wir dankend Alle dann frohlocken mögen
tief aus der Brust: Herr Gott, dich loben wir! 

 

Zwei Tischlieder für die Arbeiter bei'm Hebeschmaus
von Bürgermeister Hoffmann

Johann Carl Samuel Hoffmann, Accisinspektor und Advokat, aus der Familie H., die zahlreiche öffentliche Ämter hier bekleidete, geb. als Sohn des nachmaligen Chronisten C.S.H. 1782 in Bucha bei Dahlen, 1820 Senator, später Stadtrichter, Vicebürgermeister, Bürgermeister, Stadtältester, gest. in Oschatz 1857.

I.
Nach der Melodie: Ein freies Leben führen wir

Vergeßt des Lebens Sorg' und Qual,
    Baulustige Gefährten.
Bei'm Hebefest, bei'm frohen Mahl,
bei Pauken- und Trompetenschall,
    Denkt man nicht an Beschwerden. ;,;

Wohl haben wir des Tages Last
    Gar oft schon hart empfunden.
Vom Morgen bis zum Abend fast
In Schweiß und Arbeit ohne Rast
    Uns durch die Welt gewunden ;,;

Ging's immer so, wir würden schier
    Zuletzt so stumm, wie Fische,
Kein heit'res Wörtchen sprächen wir
Undsetzten fortan für und für
    Griesgrämig uns zu Tische. :,:

Haut, Brüder, lasset im Verein,
   Der Freuden uns genießen.
Und, mag die Zeit noch schlechter sein,
Einmal den ew'gen Litanei'n,
    Die Lippen fest verschließen. :,:

Frisch auf, frisch auf, ergreift das Glas
    und füllt es bis zum Rande,
Und trinket dann das edle Naß
Aus Malz und Hopfen, gleich vom Faß
    Auf's Wohl im Vaterlande. :,:

Ein Hoch den Obern dieser Stadt,
    Die Arbeit uns gegeben,
und Jeden, der uns hilft mit Rath,
Und Jeden, der uns hilft mit Tath,
    Laßt heute hoch ihn leben. :,:

Zum Geier mit dem Grillenfang,
    Der Scherz und Freude störet.
Der Zwietracht, Haß und Untergang,
Die unser Lust bei'm Gläserklang
    In Zank und Streit verkehret. :,:

Das Leben währt so kurze Zeit,
    wer weiß, wie bald wir's schließen,
Drum laßt uns hier in Einigkeit,
Und ungeheurer Heiterkeit
    Das Freudenmahl genießen. :,:

 

II.
Nach der Melodie: Herr Bruder nimm das Gläschen

Nun, wohl bekomm' uns Allen
    Das heit're Hebemahl.
Und, weil es uns gefallen,
    So bleiben wir im Saal.
Denn seht, zu unsrer Wonne,
    Liegt dort, rund auf der Bank,
Noch manche volle Tonne
    Oschatzer Gerstentrank.
Hallo, hallo, hallo, hallo!
Ach blieb' es immer so.

Doch sagt, was wär das Essen,
    Was wär das beste Bier,
Wenn wir dabei vergessen
    Des Festes schönste Zier?
Drum holen wir vom Hause
    Auch Weib und Liebchen her,
Und tanzen nach dem Schmause,
    Die Polka und noch mehr.
Hallo, hallo, hallo, hallo!
Bei uns geht's immer so.

Und geht das Bier zur Neige,
    Erlischt der Lampen Licht,
Verstummet Baß und Geige,
    Dann heißt es freilich: – Schicht.
Doch denken nach dem Scheiden
    Mit immer heiterm Blick
An die genoß'nen Freuden
    Wir immer gern zurück.
Hallo, hallo, hallo, hallo!
Wir waren ja so froh.

 

Zum Fest der Glockenweihe 1848
von Hermann Schelcher

Hermann Friedrich Waldemar Schelcher, geb. 1822 in Dresden, war Advokat und Gerichtsdirektor in Oschatz, Senator 1856-1861

Von einem Künstler will ich reden
    Aus alter schöner Götterzeit,
Dem schon begatere Poeten
    Als ich, ihr kräftig Lied geweiht: –
Er schuf aus kaltem Marmelsteine
    Mit wundersamer Fertigkeit
Ein Weib so schön und hehr, wie keine
    Noch einen Sterblichen gefreiet,
Das schöne Werk es stand gelungen
    Nicht wie ein Bild von Menschenhand,
Des Künstlers Genius hat sich geschwungen
    Bis zu der Götter Heimathland.
Selbst staunend steht er vor dem Bilde,
    So schön können Götter sein,
Und Sehnsucht, Trauer, Leid erfüllte
    Sein Herz, denn ach, das Bild war  – Stein.
Da schwebt herab aus höhern Sphären
    Ein guter Gott zum Erdensohn:
„Ich will dir einen Wunsch gewähren.
    „Sie sei dein Weib, Pygmalion!“
Da plötzlich lebte eine Seele
    Im menschgewordnen Marmorbild:
Aus reiner silberheller Kehle
    Ertönten Klänge süß und mild.
So ward das Werk vom ird'schen Meister
    Durch höhern Künstlers Wunderkraft
Ein göttlich Werk. Die Lebensgeister
    Durchdrangen es mit Mark und Saft. –

So bau'ten wir vom rauhen Steine
    Ein Werk, gleichwie Pygmalion,
Ein stattlich Haus: im Sternenscheine
    Ragt es hinauf zu Gottes Thron.
Und wie Pygmalion voll Freude
    Erstaunten wir des schönen Bau's;
Doch war das Werk, das gottgeweih'te,
    Bis heute nur ein – steinern Haus.
Ein Künstler kam und gab ihm Leben;
    Seht ihr im hohen Himmelszelt
Die ehr'nen Zungen uns umschweben,
     Verkünder einer höhern Welt?
Nun spricht es zu uns, das Gebäude,
    Sein Wort ertönet nah' und fern,
Es ruft erhebendes Geläute
    Nun die Gemeinde zu dem Herrn!
Nun ist dies Haus uns erst verbunden,
    Nun ist es unsre holde Braut.
Die Harmonien sind gefunden.
    Womit es uns nun angetraut.
So mögen sie denn weithin schallen
     Die Kläng' im herrlichen Akkord
In Freud' und Glück den Christen allen;
    Das walte, Gott, du unser Hort. –

 

Die große Glocke, Regina
gegossen in der Werkstatt von Friedrich Gruhl in Kleinwelka bei Bautzen, erhielt diese Inschrift:

Im Himmel schweb' ich.
zum Himmel heb' ich
    de Menschen Herz.
Zum Tagwerk weck ich,
am Abend wink' ich
    zur sanften Ruh.
Den Säugling grüß' ich
die Liebe führ' ich
    dem Altare zu

Das Leben weih' ich.
die Klänge leih' ich
    für Freud' und Schmerz.
Zur Hilfe läut' ich
zur Andacht lad' ich
    der Christen Chor.
Um Tode klag' ich
Gebete trag' ich
    zu Gott empor!

 

Die Sturmglocke,
die in der Pyramide des südlichen Turmes 1849 noch angebracht wurde, ebenfalls bei Gruhle in Gleinwelka gegossen, erhielt diesen von Mogk verfaßten Spruch:

„ Mein Schweigen nur bei Nacht und Tag,
„Mein Klingen nicht, Euch frommen mag. –
„Bewahret das Feuer, bewahret das Licht!
„So bricht auch sein Schweigen das Glöcklein nicht.“

 

Ein Stück Brauchtum der hiesigen Schuhmacher

ist uns überliefert in der umfangreichen handschriftlichen Geschichte der Schuhmacherinnung zu Oschatz, verfasst von Carl Friedrich Werdegut, Obermeister 1888. Einzelnes daraus wurde bereits 1928 im Oschatzer Land abgedruckt. Wir geben nachstehend den Text in Prosa und Vers wieder, wie ihn der alte verdiente Obermeister sorgfältig niedergeschrieben hat (Seite 66ff.)

Ein ganz besonders festliches Ereignis war es in früherer Zeit, wenn die Herberge in ein anderes Lokal verlegt wurde. Da ganze Brüderschaft versammelte sich auf der Herberge, und es wurde das Schild abgenommen. Man ordnete sich zu einem festlichen Aufzuge mit einem Musikchor an der Spitze. Schild, Lade und sonstige Insignien wurden von den Junggesellen getragen. Waren Zugereiste Gesellen da, so nahmen diese mit Felleisen und Stock am Zuge teil. Kam der Zug an einer anderen Herberge vorbei, es mochte von einem Gewerbe sein welches es wollte, und dies wurde gewöhnlich darnach eingerichtet, so blieb der Zug halten, und die Musik spielte drei Stücke, dann ging es weiter. War nun der Zug an Ort und Stelle angekommen, wo die Herberge hinverlegt war, so blieb er vor dem Hause geordnet stehen, und der Schlosser mußte das Schild anschlagen, währenddem die Musik spielte. Wenn nun das Schild angeschlagen war, trat der Altgesell auf einen Stuhl und hielt folgende Ansprache:

Welche Freude, welch Entzücken,
Steigt empor aus meiner Brust.
Die ich thu allhier erblicken
eine Anzahl, die mit Lust
Wollen meine Red anhören,
Ich bin auch dazu bereit.
Dieses Schild, das sahn wir prangen,
als wir sein hierher angekommen,
Thaten wir uns hier ausruhn,
Wie auch alle Brüder thun.
Alle Brüder, die auf Reisen
In Oesterreich oder in den Preußen,
Ein Jeder sucht nach diesem Schild,
In jeder Stadt, wo es ihm gefällt.
Ist er nun hier angekommen,
So wird er freundlich aufgenommen.
Hier gibts Bier und Brandewein,
Dabei kann er auch fröhlich sein.

Von unserm Vorfahr'n woll'n wir auch was sagen,
Bei Sommerfeld, Bobersberg that er sich schlagen,
„Hans von Sagan“ wird er genannt,
Sein Bein das wurde ihm abgeschossen,
die Fahne schwang er unverdrossen.
In Königsberg thut er heute noch stehn,
Viele Brüder haben ihn gesehn.
Fürsten gaben uns ein Angedenken,
Den Doppel-Adler thaten sie uns schenken,
Den wir auf jedem Schilde sehn,
Mit Hans von Sagan droben stehn.
Das sein nun alles vergangene Sachen,
Wir wollen nun Schuhe und Stiefeln machen,
Leder, Sammt, Saffian und Seide,
verarbeiten wir mit Lust und Freude.
Rußland liefert uns das Juchten,
Woraus wir Schuhe und Stiefeln machen,
Es thun sich Herren und Damen zieren
Mit den Schuhen die wir formieren.
Ob nun gleich die Bauermagd
In der Woche keine Schuhe tragt,
So geht sie doch den Sonntag fein
Ins Gotteshaus mit Schuh'n hinein.
Ob Adam schon hat Schuh getragen,
das kann ich nicht für Wahrheit sagen<
Doch eine Zeit war es gewiß,
Daß er that einen verbotnen Biß.

Unsre Zuhörer, die da steh'n
Und nach diesem Schild rauf sehn,
Die sein so gut und gehn nach Haus,
Denn die Rede ist nun aus.
Ist einer der nun noch mehr kann,
Der komm herauf und trete an.

Hierauf ging nun die Brüderschaft in die Herbergsstube, wo sie vom Vater bewillkommnet wurde. In der Regel wurde nun an diesem Tage das Auflagen abgehalten und am Abend folgte dann gewöhnlich ein „Ball“, mit welchem die Feierlicheit ihren Abschluß erreichte.

Eines der größten Feiertage des Jahres, auch bei den hiesigen Schuhmachern, war die Fastnachtsfeier. Am Fastnachtssonntag, oder Dienstag, je nachdem es eingeführt war, versammelten sich  die Gesellen schon am frühen Morgen auf der Herberge. Der Altgeselle an der Spitze, zogen dieselben nun von einem Meister zum anderen und sammelten von denselben Gaben an Fleisch, Wurst oder Geld.„Diesen Gebrauch nannte man „Zempern“. Wenn die Gesellen bei dem Meister angetreten waren, hielt der Altgeselle folgende Ansprache:

Hier kommen wir Schuhmachergesellen geschritten,
Hätten wir Pferde, dann kämen wir geritten,
Hätten wir Wagen, dann kämen wir gefahren,
da wir aber haben weder Pferd noch Wagen,
So müssen uns die Füße selber hertragen,
Unsere lieben Alten haben's so gehalten
Haben uns befohlen, eine Fastnachtswurst zu holen,
Ist's keine Blutwurst, so ist's eine Bratwurst,
Ist's keine Bratwurst, so ist's ein Stück Schinken,
Wo wir können des Herrn Meisters und der Frau Meisterin Gesundheit darau trinken.
Ist's kein Stück Schinken, so ist's ein Stück Geld,
Wie es dem Herrn Meister und der Frau Meisterin gefällt.

nach der Ansprache wurde nun in den meisten Fällen Bier oder Branntwein, auch wohl ein Frühstück gereicht und dem Altgesellen  ein Geschenk an Geld, Fleisch oder Wurst überreicht. Das Geld wurde in eine verschlossenen Büchse gethan, Fleisch und Wurst hingen an eine Stange gebunden, welche von den beiden Junggesellen getragen wurde. Wenn sich dann die Gesellen entfernten, so sprach der Altgesell seinen Dank in folgenden Worten aus:

Wir thun uns bedanken,
Wollen's nicht legen in Schranken,
Sondern wollen es verzehren,
dem Herrn Meister und der Frau Meisterin zu Ehren.

Wenn nun, wie es in der Regel der Fall war, für den Abend von den Gesellen ein Ball veranstaltet war, so wurde der Meister mit seine Familie dazu eingeladen.
So ging es von einem Meister zum andern, und am Schluß wurde daß, was man „gezempert“ hatte, auf der Herberge in Saus und Braus verzehrt.
Auch dieser Gebrauch, der sich bis vor ziemlich 40 Jahren erhalten, ist jetzt ganz verschwunden – bis hierher der Bericht des Obermeisters Werdgut – also um 1848 herum.

 

Sternlied

Vor zehn Jahren berichtete der verdiente Begründer des Oschatzer Museums, der inzwischen verstorbene Oberlehrer Vödisch, im „Oschatzer Land“ über die einst hier üblich gewesenen Weihnachtsumzüge der Kurrendaner. Dabei wurden der Große und der Kleine Stern mit herumgetragen. Das Museum bewahrt den einen noch auf, wenn auch teilweise seiner Figuren durch dummer Jungen Hand beraubt. Wegen mancher Unzuträglichkeiten, die besonders dem Wettbewerb der beiden Gruppen entsprangen, hörten die Umzüge im Jahre 1852 auf.

überliefert durch den Schuhmachermeister Magister.

Frohestes aller Feste, wie bist du so schön,
Du läßt uns die größte Wohltat Gottes sehn.
Aus den Himmels Höhen strahlt ein schöner Stern,
Leuchtet uns, wir gehen froh im Glanz des Herrn,
In uns kam hernieder von des höchsten Thron,
Segnend uns als Brüder, Gottes lieber Sohn.
Göttlich war die Lehre, die dem Mund entsproß,
Sich zu Gottes Ehre in das Herz ergoß.
Vor dem Licht entschwanden jenes Wahnes Heer,
Trug und Blindheit fanden keine Freistatt mehr.

Aus den Akten des „Liederkranzes“

Der noch heute blühende Gesangverein Liederkranz, der als die Fortsetzung der alten Kantorei zu gelten haben dürfte und in dem der schon mehrfach genannte Friedrich Wilhelm Mogk eine einflußreiche Rolle spielte, verwahrt in seinen wohlgeordneten Akten aus den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe recht netter Verse, aus denen hier eine kleine Auswahl geboten werde.

Aus der Einladung zum Maskenball 1850

So rührt denn flugs die fleiß'gen Hände,
    Geehrte Damen, sputet euch
Und auf die Seite werft behende
    Den Strickstrumpf und das Häkelzeug,
Packt alles ins Kommodenfach
    Und denkt der Maskerade nach.

Ihr Herren, hört und laßt euch sagen,
    Vergeßt die Rosenlaune nicht,
Daß, wird die heitre Stunde schlagen,
    Es nicht an munterm Scherz gebricht.
Euch allen soll bei Lampenschein
    Zum Saal der Eintritt freundlich sein.

 

Aus einer Einladung an den Gesangsverein Strehla 1851.

Ihr, die Ihr halfet im Singen,
   Helft uns nun auch im Schlingen,
Auf daß nicht vergeblich geschrieben sei:
    Cantores amant humores, d. i.
Des Sängers Kehle, allzeit weit,
     Liebt allenthalben Feuchtigkeit.

 

Vom Stiftungsfest 1851

    Der Männerchor an die Damen:
Nicht trüb' es euren zarten Sinn,
    daß draußen nichts zu holen;
Was schad' denn das – ihr selber ja
    seid Rosen und Violen.
Ihr wart der Feste schönster Schmuck
    von je seit Carl dem Großen;
Darum sorgt euch heut und niemals nicht
     um Veilchen und um Rosen.

     Der Frauenchor:
O, ihr galanten, lieben Herrn,
    wir danken euch recht sehre;
Ihr seid der Frauen schönster Stern
    und euch gebührt die Ehre.
Schwestern stoßet an; Die Männer hoch!
    Unsre lieben Sterne!

 

Stiftungsfest 1856.

Apoll, der Himmelscantor blickt
Gar gnädig auf uns runter,
Und ruft, indem er Beifall nickt:
Recht so, freut euch, hübsch munter!
Meine lieben :,: Söhne seid
Ihr ja stets gewesen.

 

Stiftungsfest 1860.

Singt auch einer nicht ganz richtig,
Trifft man nicht den rechten Ton,
Das ist heute nicht so wichtig
Variiren darf man schon.

 

Aus der Festzeitung 1898.
Klagelied eines 2. Tenors

Das ist im Singen albern eingerichtet,
Daß bei den Versen auch noch Noten stehn.
Hat einer mal ein Lied gedichtet,
Flugs schreibt ein andrer Noten hin.
Ach, könnt ich nur die schwarzen Dinger lesen,
So möcht es meinetwegen sein.
Schweig still, mein Freund, wenn du sie auch könnt'st lesen,
Sie wollen auch getroffen sein.

 

Dem Stabstrompeter Alwin Franz von den Oschatzer Ulanen zum Abschied

widmete ein unbekannter Oschatzer Poet die nachstehenden Verse in Anlehnung an ein bekanntes Volkslied.
Alwin Franz war Feldzugsteilnehmer von 1870/71, Verfasser des heute noch geblasenen Douzymarsches und eine weit bekannte und überaus beliebte Persönlichkeit. Er ging von hier zu den Gardereitern nach Dresden. Vgl. des Herausgebers „Festordnungen ... zur Wiedersehnsfeier der ehem. 17er Ulanen 1924“.

Bald muß er nun fort von hier
Und muß Abschied nehmen.
Dies geschieht aus Ruhmbegier,
Die ist nicht zu zähmen.

Ja, er wird hier treu geliebt,
Hat so schön geblasen,
Hat uns nun so tief betrübt
Und will uns verlassen.

Heiter ist ja jede Kunst,
Fühlt das auch nicht jeder,
Aber in der Masse Gunst
Steht ein Stabstrompeter.
Ward ihm hier was Leids getan,
Denk er ohne Schmerz daran.
Alles hat ein Ende,

 

Abendfrieden
von Paul Flade

Lic. Paul Samuel Moritz Flade, geb. 1860 in Dresden, war Superintendent in Oschatz 1914 bis zu seinem Tode 1921. Vgl. Pfr. Wittig,  „Aus dem Leben und Wirken des S. Flade“, Oschatzer Land 1922.

In Purpurgluten ist der Tag verglommen,
Die höchste Wolke selbst war goldverklärt,
Nun ist der Abend leis ins Tal gekommen
Und wundersame Ruhe eingekehrt.

Wie vor dem Schlummer letzte Scherzesworte
Tönt aus den Büschen ferne die Musik;
Nun schweigt ihr Rauschen, ihre Festakkorde
Trank tiefes Schweigen, wie verstummtes Glück.

Noch schauten eben dich im weiten Kreise
Viel Fenster wie viel helle Augen an:
Wie müd' vom Tage schlossen sie sich leise:
Er hat ja heute seine Pflicht getan!

Nun naht die Nacht; der letzte Ton der Grille
Und Dorfbachrauschen, das zu Tale drängt,
Trifft nur das Ohr, daß tief die Seele fühle
Das heil'ge Schweigen, das sich schwarz umfängt

Wie Mutterarme schließen stark zu Höhen
Das Tal zum Frieden silberklarer Nacht,
Still über ihn siehst du den Mond dort stehen,
Ein Mutterauge, das uns treu bewacht.

 

Post ins Jenseits

Eine sehr angesehene, aber von machen bitter gehaßte Persönlichkeit war in Oschatz der Advokat und Gerichtsdirektor V., der in dem jetzt Panzerschen Hause am Neumarkt wohnt. Am Tage seines Begräbnisses las man an der Haustür, von einem seiner guten Freunde geschrieben, den nachstehenden Vers – andere uns bekannt gewordene Spottwerke sind teils so derb, teils liegt die Zeit der also Besungenen so wenig weit zurück, daß man sie besser noch nicht veröffentlicht.

Ihr Advokaten, ihr Schreibergesellen,
Habt ihr noch beim Teufel zu bestellen,
So meldet euch an diesem Ort,
Um elfe geht die Fuhre fort.

 

Zwei Rätsel 1825

Das Erste seufzt und klagt
undlacht und staunt, wie man es sagt,
Das Zweite ist von Fleisch und Bein,
doch kann's auch Gold und Silber seyn.
Und wer es in dem Ganzen hat,
Der Preise sich und unsre Stadt

________

Das Erste ist nicht jedermann,
Wie's auch nicht jeder werden kann,
Doch jeder hofft von Tag zu Tag,
Daß er es auch wohl werden mag.
Man wird geehrt, geliebt, befragt,
Ist auch von Witz und Spott benagt.
Drum wünsch' ich mir's nicht gar zu arg,
Hingegen bitt' ich – nicht zu karg.

Das Zweite ist ein kleines Wort,
Im Dorfe ist es fort und fort,
Da hat's der Hof, der Boden und der Sporn,
Der Ochse und das liebe Korn,
Doch sucht Ihr es vergebens in der Stadt,
Da's weder Haus, noch Kuh, noch Mauer hat.

Das Dritte ruht tief in der Erde Grund
Noch bei dem feuerspeienden Höllenhund,
Der es mit glühenden Augen Tag und Nacht
Vor Raub und Diebstahl wild bewacht.

Das Ganze liegt uns in der Nähe,
Wohin ich oft euch gehen sehe,
Drum darf ich es nicht beschreiben,
Sonst wird's nicht lange Rätsel bleiben

 

Oschatz in Versen

Vorgetragen am Begrüßungsabend auf der Oschatzer Tagung des Verbandes der sächsischen Geschichtsvereine 1927

Melodie: Strömt herbei, ihr Völkerscharen ...

Heut' laß ich die Blicke schweifen
mal in die Vergangenheit,
will Jahrhunderte durchstreifen,
will erzähl'n aus alter Zeit.
Woher hat den unser Städtchen
einen solchen schönen Nam'n?
Lag das an den netten Mädchen? –
Doch ich weiß es, wie es kam!

Als das Städtchen ward erbauet,
kam der Herzog hoch zu Pferd
und als er die Siedlung schauet,
er nach ihrem Nam'n begehrt.
Und die Herzogin zur Seite
fragt: „Wie heißt denn diese Stadt?“ –
Doch verwundert hören beide,
Daß sie keinen Namen hat.

Und so spricht er zur Gemahlin:
„Taufe Du mir diesen Ort!
Wie dir's kommt jetzt in den Sinn,
nennen wir ihn fort und fort!“
Und sie steht und lächelt, sinnet ...,
und der Herzog fiebert froh.
Zögernd sie: „O – Schatz!“ ... beginnet  –
$Du hast's gesagt, sie heiße so"“

Schon Georg, der bärt'ge Knabe,
liebte unser Städtchen sehr.
Sprach: „Wenn ich dies Kleinod habe,
brauch kei'n andern „Schatz“ ich mehr.
Schuld daran war unser Stadtrat,
der das Städtchen hielt in Schwung –
Auch noch heut mach'n wir Staat
mit unsrer Stadtverwaltung!

Und so manches hat erfahren
uns're Stadt im Lauf der Zeit.
Die Hussiten, die hier waren,
brachten mit viel Herzeleid.
Vierzehnhundertneunundzwanzig
's Weihnachtsfest stand vor der Tür –
kamen sie von Richtung Ganzig,
wüteten mit Schrecken hier!

Und der Angriff war genommen
auf das Brüdertor sofort.
Viele sind um's Leb'n gekommen –
Forscher fanden Knochen dort.
Und die Stadt stand hell in Flammen,
Bürger floh'n in Angst und Pein.
In Strehla kam'n sie zusammen,
trieb'n den Feind in'n Elbstrom 'rein!

Aus dem sechzehnten Jahrhundert
wissen wir so manchen auch.
Es wird heute noch bewundert,
was für Strafen da war'n Brauch.
Frauen, die sich zänk'sch benahmen,
mußten büßen dieses schwer.
Steine sie um'n Hals bekamen –
all'n mag dies sein 'ne Lehr!

Noch um achtzehnhundertsechzig
war das Fallschwert in Gebrauch.
Und noch früher, das bestät'gt sich,
gab es einen Galgen auch. –
Und der Teufel kam persönlich
in die Klosterkirche 'rein,
man behandelt ihn gewöhnlich,
riß die Beichtstuhldecke ein!

Schmiedkunst im „Schwan“ man findet,
wo Herr N. N. hat gebaut
ein Geländer, welches kündet
seine Ideale laut!
Vor sein'm Hause ist ein Drachen,
Drin ist er davor versehrt!
Das kann niemand gleich nachmachen,
meistens ist es umgekehrt!

Auf dem Blumenberg dem kühnen,
stand ein Schloß in alter Zeit.
Doch es blüht aus den Ruinen
neues Leben weit und Breit.
Schön bebaut sind all' die Fluren,
Von dem Weinberg tönt Musik,
Von den Rittern keine Spuren,
Niemand denkt an sie zurück!

Das war ein Stück Stadtgeschichte,
die ich jetzt hab' aufgerollt.
Hoffentlich hab'n die Berichte
Das erreicht, was ich gewollt.
Eine Zeitschrift soll'n Sie lesen,
die nennt man „Oschatzer Land“, –
der es auch nicht fehlt an Späßen –
die sehr schön und int'ressant!

Fritz Einbock

  


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